Graz - Am Grazer Rosenhain entsteht unter Beteiligung der Bevölkerung eine richtiggehende Baumhaussiedlung. In den Bezirken Gries und Jakomini wird im Juni und Juli im öffentlichen Raum multiethnisch gekocht, und in Eggenberg sollen künstlerische Interventionen an riesigen Betonsilos mehr Farbe in das Grau des Alltags bringen: Der Aktivitätsschub unter den Bewohnern der 17 Grazer Bezirke ist Teil von "Graz 2003". Am Donnerstag wurden die Projekte im Rahmen eines Festes in der Innenstadt präsentiert.

"Siebzehn Grazer Kulturbezirke" heißt das vor rund eineinhalb Jahren gestartete Projekt, in dem die Grazer Bürger aufgefordert wurden, selbst in ihren Bezirken aktiv zu werden und einen Beitrag für das Kulturhauptstadtjahr zu leisten. Die Alltagskultur der jeweiligen Lebensumwelt sollte dabei ins Zentrum gestellt werden. Rund 180 Projektideen wurden von den Bewohnern eingereicht - im Laufe des Jahres wird ein Teil davon in den Bezirken verwirklicht. Die Realisierung erfolgt großteils durch die aktiv gewordene Bevölkerung vor Ort.

Baumhäuser

Der Wunsch nach einer kindgerechteren Stadt stand im Mittelpunkt des Projektes des Bezirkes Geidorf: Dort werden rund ein Dutzend Baumhäuser errichtet. "Anfangs haben wir damit gerechnet, dass die Baumhäuser in den Innenhöfen und einigen öffentlichen Plätzen gebaut werden können, damit haben wir aber wenig Glück gehabt", so Projektkoordinator Peter Kroath.

Nun wird der Großteil der Häuschen - für deren Gestaltung ein eigener Wettbewerb unter Kindern, "kindgebliebenen Erwachsenen" und Architekturstudenten ausgeschrieben wurde - im Wald des im Besitz der Stadt Graz befindlichen Rosenhains verwirklicht. "Maximal fünf Quadratmeter Grundfläche und Hauptmaterial Holz" lautete die Vorgabe an die Planer. Am 25. Mai werden die Häuschen an die Kinder der Stadt übergeben. Die öffentliche Nutzung der Hüttchen in luftiger Höhe ist allerdings nur für das Jahr 2003 gesichert. "Wir hoffen, dass wir mit der Liegenschaftsverwaltung der Stadt eine kinderfreundliche und noch nachhaltigere Lösung finden werden", so Kroath.

Kulinarische Aspekte

Kulinarische Reisen durch die Kultur- und Speisetraditionen der verschiedenen ethnischen Gruppen finden in Gries und Jakomini statt: Vom 4. bis 6. Juli verwandelt sich der Augarten-Park zur "Grazer Küche", in der an unterschiedlichen Stellen nach den jeweiligen Traditionen der multiethnischen Grazer Bevölkerung gekocht wird. Miteinander Kochen und Essen wird auch im Park der Pfarre St. Andrä Juni groß geschrieben: Dort wird im Juli von Donnerstag bis Samstag (17 bis 22 Uhr) afrikanisch, osteuropäisch, lateinamerikanisch und türkisch gekocht. Mittwochs gibt es steirische Küche. (APA)

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