Wien - Angesichts der von der SPÖ in Auftrag gegebenen Studie, die dem Sozialsystem in Wien im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten ein durchaus positives Zeugnis ausstellt, kam Spott und Hohn von der Opposition. "Kurz vor dem Wahltermin posiert die SPÖ mit einer weiteren Gefälligkeitsstudie", konstatierte die ÖVP in einer Aussendung. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache prophezeite Sozialkürzungen nach dem Urnengang am 10. Oktober.

Wien habe immensen Aufholbedarf im Gesundheitsbereich, die Stadt lasse sich beim Abbau von Akutbetten in Spitälern viel zu viel Zeit, so VP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. Im Behindertenbereich fehlten nach wie vor adäquate Wohnmöglichkeiten, ergänzte Behindertensprecherin Karin Praniess-Kastner.

FP-Chef Strache zeigte sich über die Studie "amüsiert". Er empfinde es als Hohn, wenn den Bürgern vor der Wahl eingeredet werde, dass das Sozialsystem ach so toll sei und nach der Wahl selbiges massiv gekürzt werde.

Grüne: Sozialstudie verschweigt Armutszahlen

"100.000 Menschen sind in Wien mittlerweile auf Sozialhilfe angewiesen, 280.000 Menschen leben in Wien an und unter der Armutsgrenze. Voll erwischt es dabei Kinder und Jugendliche: Drei von zehn jungen WienerInnen leben in Armutshaushalten", so der Sozialsprecher der Grünen Wien, David Ellensohn. Außerdem muss verhindert werden, dass Wien zur Hauptstadt der Kinderarmut werde. (APA)