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In Louisiana boomt seit der Öl-Katastrophe die Vergabe von Fischereilizenzen, jetzt wurden die ersten Betrugsfälle aufgedeckt.

Foto: AP Photo/Bill Haber

Die Bohrinsel-Katastrophe im Golf von Mexiko dürfte auch zu zahlreichen Betrugsfällen geführt haben, wie die BBC berichtet. Insgesamt hat BP bereits mehr als 308 Millionen Dollar (240 Millionen Euro) an Entschädigungen ausgezahlt. Allerdings hat der Ölkonzern dabei auch so manche unterstützt, die nichts mit Fischen am Hut haben.

So ist es etwa im US-Bundesstaat Louisiana seit der Explosion der Plattform Deepwater Horizon zu einem signifikanten Anstieg an neuen Fischereilizenzen gekommen. Im Vergleich zum Jahr 2009 wurden in diesem Zeitraum heuer rund 2200 Genehmigungen mehr erteilt, obwohl viele Fischgründe seither gesperrt sind. Das Besondere daran: Es gibt in ganz Louisiana nur eine einzige Stelle, bei der man die Lizenzen bekommt, das Louisiana Department of Wildlife and Fisheries (LDWF) in Baton Rouge.

Jeff Mayne von der Strafverfolgungsabteilung des LDWF erklärte gegenüber der BBC: "Anfangs hat BP jedem, der eine Lizenz hatte, einfach Schecks ausgestellt. Es gab keine Gegenprüfung, ob diese wirklich professionelle Fischer waren." Vergangene Woche wurden die ersten drei Festnahmen im Zuge von Betrugsfällen rund um die Ölkatastrophe durchgeführt.

BP prüft mehrere hundert Fälle

Auch der Ölkonzern hat Untersuchungen zu den Vorkommnissen in Louisiana eingeleitet, eine eigene Abteilung befasst sich mit mehreren hundert, möglichen Betrugsfällen. "Wahrscheinlich haben es einige Betrüger durch die erste Phase geschafft und Dollars erhalten", erklärte Allen Carpenter, Regionalmanager von BP in Louisiana. "Wir bearbeiten diese Fälle nun neu und werden diese Individuen auch erwischen."

Carpenter hat für die Aufklärung auch über Fälle nach Hurrikan Katrina recherchiert, welche den Behörden mehrere Milliarden Dollar gekostet haben. "Geschätzte 10 Prozent der Forderungen eines jeden größeren Vorfalls kann man als betrügerisch oder möglicherweise berügerisch betrachtet", so Carpenter. "So etwas lockt skrupellose Leute hervor, die sich einen Vorteil aufgrund des guten Willens anderer verschafften." (mob)