Wien - Die Beschaffung der Netzverlustenergie im heimischen Stromnetz erfolgt künftig über Ausschreibungen, die von der Verbund-Netztochter Austrian Power Grid (APG) durchgeführt werden. Damit ist nicht mehr jeder einzelne der über 100 Netzbetreiber dafür verantwortlich. Darauf haben sich der Energieregulator E-Control und die Interessenvertretung der E-Wirtschaft, Oesterreichs Energie, geeinigt. Die Verbund-APG werde etwa 85 Prozent der in Österreich anfallenden Netzverlustenergie von internationalen Großhandelsmärkten beschaffen, teilten E-Control und E-Wirtschaft am Mittwoch gemeinsam mit. Jedes Jahr müssen die heimischen Netzbetreiber etwa 3,5 Terawattstunden (TWh) Netzverlust ausgleichen - das sind immerhin rund 5 Prozent des gesamten heimischen Stromverbrauchs.

E-Control-Chef Walter Boltz ist überzeugt, dass durch das neue Verfahren der Einkauf deutlich transparenter und kosteneffizienter durchgeführt werden kann. Die erste Ausschreibung werde am 12. August starten. Für die E-Wirtschaft erfüllt sich mit dem neuen Modus ein langgehegter Wunsch: Damit würden die Beschaffungskosten anerkannt, und es verringere sich das Risiko für die E-Wirtschaft deutlich, sagt die Generalsekretärin des Verbandes "Oesterreichs Energie", Barbara Schmidt. Die Verbund-APG betont, sie werde als Großeinkäufer auf dem europäischen Strommarkt auftreten und marktbasierte Ausschreibungen für Standardprodukte machen.(APA)