Brüssel - Die EU-Kommission investiert 3,1 Millionen Euro in ein besseres und schnelleres Verfahren für die Brustkrebsdiagnose. Wie die Brüsseler Behörde mitteilte, würden jährlich 350.000 Erkrankungen in der EU festgestellt, wobei jedoch in einigen schwierigen Fällen die Erkrankung mangels wirksamer technologischer Hilfsmittel unentdeckt bleibt oder falsch diagnostiziert wird.

Ziel des Projekts Hamam ist die Entwicklung des Prototyps einer Diagnose-Arbeitsstation, auf der multimodale Bilder aus der Mammografie, der Magnetresonanzbildgebung und anderen Techniken mit Patienteninformationen zusammengeführt werden. Diese multimodalen Bilder können vom Arzt miteinander verglichen und zusammen mit der Krankengeschichte des Patienten und den Ergebnissen sonstiger medizinischer Untersuchungen gesichtet werden. Die "Workstation" wird in ausgewählten Krankenhäusern in Deutschland (Berlin), Schottland (Dundee) und den Niederlanden (Nijmwegen) erprobt.

Ein Viertel aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen

Die für Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte, in Europa würden jährlich 130.000 Frauen an Brustkrebs sterben. Es könnten aber tausende Leben gerettet werden, wenn der Krebs häufiger frühzeitig erkannt wird.

Die 360.000 Brustkrebserkrankungen machen 26 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen aus. Hamam ist Nachfolger zweier anderer von der EU finanzierter Vorhaben: Screen und Screen-Trial. Diese Projekte haben zu großen Fortschritten bei der Brustkrebsdiagnose in Europa geführt, so dass Europa heute bei Diagnosesystemen für die digitale Mammografie weltweit führend ist. Mit Hamam werde Europa seine Führungsposition im Bereich der bildbasierten Brustkrebsdiagnose weiter stärken, betont die Kommission. (APA)