Bagdad - Der neue iranische Botschafter im Irak will trotz der verschärften UN-Sanktionen gegen sein Land die Wirtschaftsbeziehungen zum Irak ausbauen. Der Handel zwischen beiden Staaten werde sich in naher Zukunft verdoppeln, kündigte Botschafter Hassan Dannaie Fir am Dienstag in Bagdad an. Für iranische Güter sei der Irak "ein fruchtbarer Markt".

Das Handelsvolumen zwischen den zwei Nachbarstaaten beträgt derzeit etwa sieben Milliarden Dollar (5,33 Mrd. Euro) pro Jahr. Seit dem Sturz von Diktator Saddam Hussein haben iranische Firmen im Irak verstärkt Fuß gefasst. Die USA, die für 2011 den Abzug ihrer Truppen aus dem Irak planen, betrachten die erstarkten Handelsbeziehungen mit Sorge.

Nach Strafmaßnahmen der Vereinten Nationen hatten die USA und die EU im Juli noch weiter gehende Sanktionen verhängt, weil Teheran sich weigert, seine Urananreicherung zu stoppen. Sie fürchten, dass der Iran mit dem Anreicherungsprogramm den Bau einer Atombombe anstrebt. Teheran dagegen verneint das und beharrt auf dem Recht, die Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen. (APA/apn)