Graz - Im Grazer Straflandesgericht ist am Dienstag der Prozess um die Leasing-Affäre der Hypo-Steiermark fortgesetzt worden. Am 22. Verhandlungstag ging es um die Innenrevision von 2002, als seitens der Bank noch immer in die Kroatien-Geschäfte investiert wurde, obwohl der größte Anstieg an Zuwächsen bereits vorbei war. Damals gab es bereits Schwierigkeiten mit nicht bezahlten Leasingraten und in der Folge mit zahlreichen geplatzten Verträgen.

Der Zeuge, der an der Innenrevision mitgewirkt hatte, schilderte, dass es auffällig gewesen sei, dass der Angeklagte Ex-Manager der einzige Geschäftsführer war. Er habe auch ein "sehr dominantes Verhalten" gezeigt, so der Befragte. Er habe nach der Überprüfung unter anderem vorgeschlagen, einen zweiten Geschäftsführer zu installieren, was jedoch erst Ende 2004 erfolgt ist.

Mit dem Ex-Manager habe er auch über die Rückstandsentwicklung bei den Leasing-Verträgen in Kroatien gesprochen. "Er hat das auf das Zahlungsverhalten der Kroaten zurückgeführt. Er hat gesagt, der kroatische Leasingnehmer zahlt, wenn er Geld hat, und hält sich nicht immer an die Ratenvereinbarungen", schilderte der Innenrevisor. Letztlich stellte sich aber heraus, dass viele überhaupt nicht zahlten - was zum nunmehr deutlich erhöhten Schaden von 53,6 Mio. Euro geführt hat. (APA)