Wien - Der börsenotierte Mischkonzern A-Tec von Mirko Kovats hat im ersten Halbjahr massive Ergebniseinbrüche hinnehmen müssen. Das Periodenergebnis ist um 76,3 Prozent auf 5,8 Mio. Euro eingebrochen, das Betriebsergebnis (EBIT) um 54 Prozent auf 32,1 Mio. Euro. Von der APA befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem EBIT-Minus von 9,2 Prozent und mit einem Net-profit-Rückgang von 3,5 Prozent gerechnet. Der Umsatz schrumpfte um 2,5 Prozent auf 1,427 Mrd. Euro. Damit lag A-Tec über den Erwartungen der Analysten, die ein Umsatz-Minus von 5,6 Prozent vorhergesagt hatten. Im zweiten Quartal ist der Konzern in die roten Zahlen gerutscht. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält A-Tec fest.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im ersten Halbjahr um 39 Prozent auf 57,6 Mio. Euro zurück, teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit. "Vor allem Kostenüberschreitungen aus einem Turnkey-Projekt führten zu einem schwächeren Ergebnis in der Division Anlagenbau (AE&E), das auch nicht vom 19,5-prozentigen Anstieg in der Division Minerals & Metals ausgeglichen werden konnte", schreibt A-Tec in der Pflichtmitteilung. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) brach daher auf 4,2 Mio. Euro nach 42,9 Mio. Euro in der Vorjahresperiode ein.

Das Nettofinanzergebnis stieg auf -27,9 nach -26,9 Mio. Euro. Höhere Finanzaufwendungen durch die Wandelschuldverschreibung und im Anlagenbau hätten nur teilweise durch die Verbesserung in der Antriebstechnik ausgeglichen werden können. Wie berichtete hat A-Tec kürzlich wegen mangelnden Interesses eine Retail-Anleihe abblasen müssen, mit der ein im November auslaufender 91-Mio.-Euro-Bond refinanziert hätte werden sollen. "Entsprechend den dann vorherrschenden Bedingungen auf den Märkten werden wir im Herbst über eine Neuauflage der Emission entscheiden", bekräftigte A-Tec-Boss Kovats im Halbjahresfinanzbericht.

Das Periodenergebnis erklärte A-Tec mit einer geringeren Steuerbasis und positiven Effekten aus latenten Steuern, die zu einem Steuerertrag von 1,1 Mio. Euro (1. HJ. 2009: Steueraufwand von 17,5 Mio. Euro) geführt hätten.

Verluste im Quartal

Im zweiten Quartal hat A-Tec Verluste geschrieben. Das Periodenergebnis belief sich auf -6,9 Mio. nach +10,2 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug -19,5 Mio. nach 21,1 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) war mit -5,8 Mio. (+31,1 Mio.) Euro ebenfalls negativ, das EBITDA ist um 84,0 Prozent auf 7,0 Mio. Euro eingebrochen. Die Umsatzerlöse gingen um 5,5 Prozent auf 728,8 Mio. Euro zurück.

Die EBIT-Marge betrug im zweiten Quartal -0,8 Prozent nach +4,0 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im ersten Halbjahr lag die EBIT-Marge bei 2,3 Prozent nach 4,8 Prozent.

Der Auftragseingang ist im zweiten Quartal 2010 um auf 313,0 Mio. (302,5 Mio.) Euro gestiegen. "Der anhaltende Rückgang im Analgenbau konnte von den Divisionen Antriebstechnik und Minerals & Metals mehr als kompensiert werden" heißt es. Im Halbjahr ist der Auftragseingang um 7,7 Prozent auf 673,2 Mio. Euro zurückgegangen. Per Ende Juni 2010 belief sich der Auftragsstand auf 1,8 Mrd. Euro, das ist ein Minus von 14,3 Prozent gegenüber dem Jahresultimo bzw. ein Rückgang von 34,0 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2009.

Höhere Investitionen, weniger Mitarbeiter

Die Investitionen (inklusive Zugänge zu immateriellen Vermögen und Sachanlagevermögen) sind im ersten Halbjahr um 27,0 Prozent auf 39,0 Mio. Euro gestiegen, im zweiten Quartal um 97,4 Prozent auf 30,4 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter (inklusive aufgegebener Geschäftsbereiche) belief sich per Ende Juni auf 11.499 Personen (-5,8 Prozent).

Für das Gesamtjahr erwartet das Management nach wie vor Umsatzerlöse in der Höhe von 2,7 Mrd. Euro und eine EBIT-Marge von rund 3 Prozent. (APA)