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Stumme User sollen die Möglichkeit bekommen, an einem Voice-Chat teilzunehmen. Dazu erkennt ein Computersystem mittels einer Tiefensensor-Kamera die typischen Gesten der Gebärdensprache, so das Konzept in einem vom United States Patent and Trademark Office veröffentlichten Microsoft-Patentantrag. Dieser erwähnt die Xbox-Steuerung Kinect zwar nicht namentlich, bezieht sich aber offenbar auf dieses System.

Kinect umfasst eine Tiefensensor-Kamera, wie sie für das "Gesture Keyboarding" erforderlich ist. Der Antrag nennt als denkbare Anwendungen nicht zuletzt Spiele. "Wenn der User den Charakter eines anderen Nutzers tötet, könnte der siegreiche, stumme User dem anderen mitteilen, dass dieser 'pwned' wurde", heißt es. Damit ist im Gamer-Slang gemeint, dass der Gegner klar geschlagen wurde.

Kinect als Eingabehilfe

Während Kinect zum Start die Bewegungssteuerung von Games revolutionieren soll, gehen Microsofts Ideen zur Nutzung einer Tiefensensor-Kamera als Eingabehilfe offenbar viel weiter. Dem Patentantrag nach kann solch ein System stummen Usern die Teilnahme an Voice-Chats deutlich erleichtern. Denn derzeit hat ein solcher Nutzer zwar die Möglichkeit, Text zu tippen, der dann sprachlich ausgegeben wird. Das sei aber vergleichsweise aufwendig und langsam, wenn der User die Gebärdensprache beherrscht.

Mittels Tiefensensor-Kamera wird es dem Patentantrag zufolge möglich, die Zeichen für einzelne Buchstaben und Zahlen ebenso wie Wortgebärden direkt zu erfassen und praktisch wie Keyboard-Input zu behandeln. Mittels geeigneter Software ist es dann denkbar, die Gebärden in Sprachausgabe für einen Voice-Chat umzuwandeln und stummen Gamern so mehr Kommunikationsmöglichkeiten zu bieten. Allerdings gibt es bislang keine Informationen darüber, ob oder wann Microsoft tatsächlich eine Gebärdenerkennung für Kinect umsetzen wird. In seiner ersten Fassung dürfte die Kinect-Kamera allerdings zu gering Auslösen, um so feine Gesten wie Fingerbewegungen zu erkennen. (red/pte)