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Tirols Walter Kogler bleibt ruhig.

Foto: APA/Parigger

Mattersburg/Linz - Wacker Innsbruck sorgt in der Bundesliga weiter für Furore. Durch den 2:0-Auswärtssieg am Samstag gegen den SV Mattersburg stand der Aufsteiger mit sieben Punkten aus drei Partien sogar für gut 24 Stunden an der Tabellenspitze. Dennoch wird bei den Tirolern der Ball flach gehalten: "Damit hat niemand gerechnet. Wir nehmen diese Situation zur Kenntnis, bleiben aber realistisch. Wichtiger ist, dass wir uns von den hinteren Positionen abgesetzt haben", betonte Trainer Walter Kogler.

Was die Innsbrucker bereits in der Vorsaison in der Ersten Liga ausgezeichnet hatte, demonstrierten sie auch beim ersten Bundesliga-Sieg überhaupt in Mattersburg - ihre Stärke in den letzten Minuten. Schon beim entscheidenden Match um den Aufstieg im Mai in Pasching gegen die Red Bull Juniors ließen sich die Tiroler durch die klare Führung der Admira im Fernduell nicht nervös machen und fixierten erst im Finish den Sieg.

Und auch in Mattersburg waren es die Wechselspieler Andreas Bammer und Julius Perstaller, die in den Minuten 82 und 84 für Jubel sorgten. "Wir versuchen, unsere Ordnung das ganze Spiel über durchzuziehen", sagte Kogler. Mit dieser Disziplin, gepaart mit körperlichem Idealzustand, zermürbten die Tiroler den Gegner. "Und was uns noch auszeichnet: Wir wollen den Erfolg nicht mit der Brechstange erzwingen", ergänzte Sportdirektor Oliver Prudlo.

Kogler lehnte es ab, nach seinen gelungenen Einwechslungen von besonderer Intuition zu sprechen. "Die Wechsel sind einfach auf der Hand gelegen, ich habe andere Spielertypen gebracht. Wir haben dadurch für Unordnung beim Gegner gesorgt, er konnte sich nicht mehr auf uns einstellen", erklärte der Coach.

Die beiden Wacker-Joker dankten es mit ihren ersten Bundesliga-Treffern. "Super, wenn einem so ein Tor im zweiten Einsatz als Joker gelingt", strahlte Neuzugang Bammer, der im Jubel über den Sieg auch auf den verstorbenen Theo Grüner nicht vergaß: "Ein Mitglied der Wacker-Familie ist von uns gegangen, ihm widmen wir diesen Sieg. Diese Woche war ein emotionelles Auf und Ab für uns."

Während der Aufsteiger schon seit neun Pflichtspielen ungeschlagen ist, stellten die Mattersburger einen neuen Negativrekord auf. Zwar mussten die Burgenländer in der Saison 2008/09 21 Partien auf einen Sieg warten, 6 Niederlagen in Folge gab es für den SVM aber noch nie. "Ich bin mit dieser Situation nicht happy, aber man darf den Kopf jetzt nicht hängenlassen", forderte Trainer Franz Lederer. Denn auch das Glück ist schuld, es fehlt nämlich: "Bei uns wird derzeit jeder Fehler gnadenlos betraft. Doch am Freitag haben wir ein Cupspiel, das wir gewinnen werden."

So wie Mattersburg steht auch der LASK nach vier Spielen noch ohne Punkt da, die 0:1-Heimniederlage gegen den Kapfenberger SV stieß die Truppe von Helmut Kraft endgültig in die Krise. Zuletzt starteten die Linzer in der Saison 2000/01 mit vier Niederlagen, am Ende folgte der Abstieg. "Wir sind sehr enttäuscht. Die Mannschaft hat ihre Chancen nicht nützen können und am Ende ein Kontertor eingefangen. Die Durchschlagskraft in der Offensive hat gefehlt und man hat gesehen, dass viele kein Selbstvertrauen haben", analysierte der Coach.

Dem Tiroler steht nach der ersten Buli-Pleite gegen die Steirer nun ein mutmaßlich weniger angenehmes Telefonat mit Peter-Michael Reichel bevor. "Aber ich fürchte mich nicht vor einem Gespräch mit dem Präsidenten. Wir werden uns über die Situation unterhalten", gab sich Kraft gelassen. (APA/red)