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Eben noch Provinzgouveneur, jetzt neuer Ministerpräsident Südkoreas: Kim Tae-ho.

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Seoul - Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak hat am Sonntag im Rahmen einer umfassenden Regierungsumbildung einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Der bisherige Regierungschef Chung Un-chan soll durch den früheren Provinzgouverneur Kim Tae-ho ersetzt werden. Chung hatte Ende Juli seinen Rücktritt erklärt.

Außerdem wechselte der konservative Staatschef nach Angaben seines Büros die Spitzen der Ministerien für Wirtschaft, Bildung, Arbeit, Kultur und Tourismus, Gesundheit, Landwirtschaft und Forstwesen aus. Einen seiner engsten Mitarbeiter ernannte Lee zum Minister für Sonderaufgaben. Die Auswechselung des Ministerpräsidenten mitten in der Legislaturperiode ist in Südkorea nicht ungewöhnlich. Die wichtigsten politischen Entscheidungen trifft der Präsident.

Zuvor schwere Niederlage

Lees konservative Partei GNP hatte bei den lokalen Wahlen im Juni eine schwere Niederlage eingefahren. Probleme bereitete dem Präsident auch sein Versuch, den Umzug zahlreicher Ministerien in eine neue Stadt südlich von Seoul zu stoppen. Das Parlament hatte seinem Alternativvorschlag eine Absage erteilt. Dieser sah vor, dass in Sejong City ein Wissenschafts- und Bildungszentrum entstehen soll - ohne dass dorthin auch einige Ministerien umziehen. Regierungschef Chung hatte nach der Absage des Parlaments an das Vorhaben Ende Juli seinen Rücktritt erklärt. (APA/AFP)