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Lula traf Chávez in Caracas, dieser entsendet nun seinen Außenminister Maduro zu Santos' Amtseinführung in Bogotá.

Foto: AP/Cubillos

Bogotá - Die Amtsübernahme des neuen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos hat in Lateinamerika Hoffnungen auf eine baldige Beilegung der tiefgreifenden Spannungen zwischen Kolumbien und Venezuela geweckt. Vor seinem Besuch in Bogotá, wo Santos am Samstag vereidigt werden sollte, traf der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva am Freitag in Caracas Venezuelas Staatschef Hugo Chávez, um in dem Streit zu vermitteln.

An dem Gespräch in der venezolanischen Hauptstadt nahm auch der Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR), Argentiniens Ex-Präsident Néstor Kirchner, teil. Anschließend verkündete Chávez, er werde seinen Außenminister Nicolás Maduro zu der Zeremonie in Bogotá schicken.

Chávez hatte vorige Woche die Verlegung von Truppen an die Grenze zu Kolumbien angeordnet, zuvor hatte er die diplomatischen Beziehungen zu Bogotá abgebrochen. Damit reagierte er auf Kolumbiens Vorwurf, es hielten sich 1500 Kämpfer der Rebellenbewegung FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) auf venezolanischem Staatsgebiet auf.

Fortsetzung der Uribe-Politik angekündigt

Der Mitte-rechts-Politiker Santos war als Kronprinz des bisherigen Staatschefs Alvaro Uribe bei der Präsidentschaftswahl angetreten und hatte erklärt, er werde im Falle eines Wahlsiegs der Politik seines Vorgängers treu bleiben. In dem Streit mit dem Nachbarland Venezuela hatte der frühere Verteidigungsminister sich aber um eine Annäherung bemüht. Uruguays Staatschef José Mujica sagte am Freitag nach einem Treffen mit Santos, er sehe dessen "Bereitschaft" zu einer Entspannung. Auch El Salvadors Präsident Mauricio Funes äußerte die Hoffnung, dass nach Santos' Amtsübernahme "dieses Problem gelöst wird".

Zu der von einem großen Sicherheitsaufgebot begleiteten Zeremonie in Bogotá wurden etwa 3000 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet. Auch Ecuadors Präsident Rafael Correa sagte trotz Spannungen mit Kolumbien seine Teilnahme zu. Sein Land hatte im März 2008 die diplomatischen Beziehungen zu Bogotá abgebrochen, nachdem die kolumbianische Armee ein Lager der FARC-Rebellen auf ecuadorianischem Gebiet bombardiert hatte. Im November 2009 entspannten sich die Beziehungen durch die Ernennung von Geschäftsträgern im jeweils anderen Land. (APA)