In ein paar Wochen werden wir es wissen. Dann sollte sich zeigen, ob alle in die Ferien abgereisten Mitarbeiter zurück in die Redaktion gefunden haben. Die Sorge ist berechtigt, stellt man unsere geografische Akkuratesse in Rechnung.

Beginnen wir beim Naheliegenden: Wir baten den Haubenkoch Walter Eselböck zum Gespräch mit Gesundheitsminister Alois Stöger, sein dabei erwähntes Restaurant Taubenkobel haben wir an den Neusiedler See verlegt. Der Ortsname hätte stutzig machen können, das Lokal liegt in Schützen am Gebirge - zum See sind es ein paar Kilometer.

Im Reiseteil brachten wir einen Wandertipp für Konditionsstarke, eine Tour von Hinternaßwald auf den Schneeberg. So lautete jedenfalls der Untertitel, der in der Redaktion dem Text unseres Wanderexperten verpasst wurde. Es geht um die Schneealpe, wie es im Artikel richtig stand. Der Weg von dieser auf den Schneeberg brächte eine Überschreitung der Rax, wahrlich ein Programm für Konditionsstarke.

Viele falsche Staaten
Wenn es aber erst weiter weg geht! Wir schrieben in einer Kurzmeldung von einem Treffen der Vertreter der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) im russischen Jalta. Das war einmal, die politische Landschaft hat sich geändert, die Halbinsel Krim, auf der Jalta liegt, gehört zur Ukraine.

Interessant werden die Urlaubsberichte der US-Reisenden. In einem Artikel, in dem es um die Verschuldung der Vereinigten Staaten geht, haben wir auf ein paar interessante Bundesstaaten hingewiesen: Wiscosin, Mississipi, Massachusets, Pensilvania. Wahrscheinlich spannend, ob es jemand nach Wisconsin, Mississippi, Massachusetts und Pennsylvania geschafft hat.

Schlechte Nachrichten bringen unsere Naturbeobachter. In einem Bericht über weltweit angerichtete Umweltschäden stand: "Außerdem wird täglich eine Fläche Urwald gerodet, die eineinhalb Mal so groß ist wie die Schweiz." Das wären also 62.000 Quadratkilometer, in einem Jahr würde sich das auf 22,6 Millionen Quadratkilometer summieren - kurz : Binnen Jahresfrist wäre der amerikanische Kontinent von Feuerland bis Mexiko baumlos, und in den USA müssten auch noch viele Bäume dran glauben. Auch wenn von Hektar die Rede sein sollte: Was zu viel ist, ist zu viel.

Das gilt auch für die Information über die Folgen der Brände und der Dürre in Russland. Wir schrieben, "die Getreideernte wird statt ursprünglich anvisierten 100 Milliarden Tonnen nur 70 Milliarden Tonnen einbringen". Wenn das stimmen würde, bräuchte man sich keine Sorgen zu machen - das wären immerhin zehn Tonnen pro Kopf. Die Wahrheit ist ein Tausendstel, die Angaben sind in Millionen zu verstehen.

Personell haben wir uns am Balkan vergaloppiert. Wir berichteten über die Rückzugspläne der WAZ dort und schrieben die Leitung der Ostholding der Zeitungs-gruppe Andreas Rudas zu. Auch das hat sich überholt, Rudas ist seit eineinhalb Jahren nicht mehr für die WAZ-Gruppe tätig. Die Ostgeschäfte haben in Wien Peter Imberg und Srgjan Kerim übernommen.

Einen ähnlichen Gedankenfluss scheint es auch im nächsten Fall gegeben zu haben: einmal Ferrari, immer Ferrari. Deshalb ist Michael "Schumi" Schumacher jüngst in einer Karikatur in einem solchen aufgetaucht. Nun, er fährt seit seinem Wiedereintritt in die Formel 1 mit einem anderen Auto brutal langsam, aber das ist wohl weniger die Schuld von Mercedes. (Otto Ranftl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.8.2010)