Die Situation ähnelt weiter frappant der Entwicklung im letzten Jahr. Ab der 2. Juli-Woche setzte auch damals ein starker Aufwärtstrend ein, der den ATX bis Anfang Oktober hinein von ca. 2.000 auf 2.800 Punkte hievte. Dieses Jahr setzte die Aufwärtsbewegung exakt zur selben Zeit ein und brachte den ATX bis dato von ca. 2.200 auf knapp 2.550 Punkte. Das Ende der Fahnenstange sollte damit aber noch nicht erreicht sein. Sowohl die mittelfristige Charttechnik als auch die Bewertung des Marktes unterstützen die These, dass der ATX durchaus in den nächsten Wochen noch weiter in Richtung 2.800 Punkte steigen könnte. Dort wartet dann aber ein hartnäckiger Widerstand, der wohl in einer Phase von bevorstehenden Kapitalerhöhungen im Herbst nicht so einfach zu überwinden sein wird. Wer soll aber den ATX antreiben? Wir denken, dass v.a. Werte wie die OMV, RHI, Vienna Insurance Group, voestalpine oder Semperit noch eindeutig Luft nach oben haben.

In der letzten Woche performte Flughafen Wien (+8,5%) sehr stark, wobei Investoren hier auf eine Erhöhung der Passierwachstumsprognose seitens des Unternehmens warten, die wohl mit dem HJ-Ergebnis kommen wird. Weiters deutlich im Plus lag VIG (+6,0%), die von einer positiven Sektorentwicklung und von der günstigen Bewertung per se profitieren konnte. Ein weiterer Wochengewinner war auch Intercell (+5,9%), wo nun endlich ein markanter Rebound im Abwärtstrend gelungen ist. Auf der Verliererseite standen diesmal eine Erste Group (-4,4%, nach zahlreichen Wochen der Outperformance), bwin (-2,7%, nach Gewinnmitnahmen) und Semperit (-2,7%, aus uns unerfindlichen Gründen).

In der nächsten Woche berichten in Wien - neben einigen kleineren Werten - Andritz, Semperit, A-TEC, Österr. Post und Palfinger ihre Halbjahreszahlen. Damit kommt die Berichtssaison in Wien langsam in ihre Hochphase und wir werden sehen, ob sich die Spreu vom Weizen trennt. Derzeit sehen wir v.a. bei OMV, Semperit und RHI weiteres Kurspotenzial. Auch die Charts von AT&S, conwert und Kapsch dürften weiter nach oben tendieren. Bei Intercell muss sich in den nächsten Wochen zeigen, ob der starke Rebound es auch schafft den mittelfristigen Abwärtstrend zu durchbrechen.