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Je schwächer die Pumpleistung des Herzens ist, desto kleiner ist tendenziell das Volumen des Gehirns.

Foto: APA/EPA/Bernd Weissbrod

Dallas - Ein kräftiges Herz kann laut US-Forschern die Alterung des Gehirns bremsen. Die Studie der Universität Boston deutet darauf hin, dass eine geringe Pumpleistung des Herzmuskels ein stärkeres Schrumpfen des Gehirns im Alter begünstigt. Dies gilt auch für jene Menschen, die nicht an Herzschwäche oder koronarer Herzerkrankung leiden.

Schwache Pumpleistung, geringeres Gehirnvolumen

Die Forscher untersuchten Herzkraft und Hirngröße bei rund 1.500 Menschen im Alter von 34 bis 85 Jahren. Je schwächer die Pumpleistung des Organs ausfiel, desto kleiner war tendenziell das Volumen des Gehirns, wobei die Forscher auch die Körpergröße berücksichtigten. Dieser Zusammenhang galt auch für jene Teilnehmer, die keine Herzerkrankung hatten.

"Die Resultate deuten darauf hin, dass der Herzindex und die Hirngesundheit zusammenhängen", sagt die Neurologin Angela Jefferson. "Diese Verbindung kann man nicht Herz-Kreislauf-Erkrankungen zuschreiben, denn das Verhältnis blieb auch dann bestehen, wenn wir diese Patienten aus unseren Analysen ausschlossen."

Nähstoffunterversorgung?

Insgesamt hatten nur sieben Prozent der Teilnehmer ein Herzleiden, aber bei fast jedem dritten war das Pumpvolumen des Organs gering. Zwar fanden die Forscher keinen Hinweis darauf, dass unter einer geringen Herzkraft auch das Denkvermögen litt. Aber möglicherweise gehe die Schrumpfung des Hirnvolumens einer Einschränkung der Geisteskraft voraus.

Warum eine geringere Pumpkraft des Herzens nachteilige Folgen für das Gehirn haben sollte, ist indes unklar. Möglicherweise, so spekulieren die Mediziner im Fachblatt "Circulation", sei der Blutfluss zum Gehirn schwächer. Darunter könne dann die Nähstoffversorgung des Organs leiden. (APA/apn)