Srinagar - Bei schweren Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle sind im Norden Indiens nach Polizeiangaben mindestens 60 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. "Die Schäden sind beispiellos", sagte der örtliche Tourismusminister Nawang Rigzin Jora in der Stadt Leh in der Himalaja-Region Ladakh am Freitag am Telefon. Die Zahl der Opfer könne indes noch steigen, da viele Gebiete abgeschnitten seien und noch Dutzende Menschen vermisst würden.

Nach Angaben der Polizei fielen die heftigen Regenfälle in der Nacht, zahlreiche Wohnhäuser und Regierungsgebäude wurden beschädigt. Auch der Flughafen von Leh sei beeinträchtigt, mehrere Starts und Landungen seien betroffen. Mindestens 200 Menschen wurden durch die Überschwemmungen verletzt. Sämtliche Kommunikationsleitungen wurden gekappt und die Hauptstraße in die wichtigen Tourismusstädte Srinagar und Manali war blockiert.

Die Bergregion im Norden Indiens ist bei Touristen sehr beliebt, die Bergwanderungen auf großer Höhe unternehmen. Leh ist die größte Stadt in der Region.

Das Nachbarland Pakistan leidet bereits seit rund einer Woche unter den Folgen eines heftigen Monsunregens. Nach dem Nordwesten erreichten die Überschwemmungen am Donnerstag die weiter südlich gelegenen bevölkerungsreichsten Provinzen Punjab und Sindh; von dem Hochwasser waren laut Behörden nun 4,2 Millionen Menschen betroffen. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, bedrohten die Fluten mehrere Stromkraftwerke in dem Land, die daraufhin schließen mussten. (APA)