Wien - Für die oberösterreichische Alpinistin Gerlinde Kaltenbrunner scheint der Gipfelsieg auf dem K2 in greifbarer Nähe. Es wäre der 14. und somit letzte Achttausender, der ihr noch in ihrem Gipfelbuch fehlt. Gute Bedingungen in 8.000 Metern Höhe machte ein gutes Weiterkommen möglich, wie Kaltenbrunners deutscher Ehemann Ralf Dujmovits Donnerstagabend über das Internet verlauten ließ.

Nach einem langen, anstrengenden Tag erreichten die Alpinisten am Nachmittag die Schulter des K2 auf 8.000 Metern. "Überraschend gute Verhältnisse hat es dort oben gegeben, der Schnee ist kaum zu spuren und der Wind hält sich in Grenzen", schreibt Dujmovits. Und auch für das Wetter am Freitag gab es vom Innsbrucker Meteorologen und Alpinisten Karl Gabl im Wesentlichen Positives zu vermelden. "Drücken wir alle die Daumen, dass es dieses Mal klappen möge. Es wäre Gerlinde so sehr zu vergönnen", so Dujmovits.

"Dem Steinschlag ausgesetzt"

Die Alpinisten hatten während ihres Aufstiegs mit schwierigen Bedingungen zu kämpften. Dujmovits: "Kurz nachdem wir gestern im Lager III in 7.200 Meter Höhe bei allerschönstem Wetter ankamen, wurden wir gleich mit den aktuell schärfsten Gefahren des K2 konfrontiert. Schon während des Aufstiegs waren wir fortwährendem Steinschlag ausgesetzt. Glücklicherweise ohne Folgen." In den ersten beiden Stunden der Nachtruhe hatte Gerlinde Kaltenbrunner sogar im Schlaf den Helm auf.

Dujmovits beschloss aufgrund des heftigen Steinschlags, den er als Vorausgehender auslöste, in der Höhe von 7.500 Metern umzukehren. "Die Chance einen Stein auszulösen, der einen der KollegInnen verletzt oder selbst einen Stein abzubekommen, hatte ich noch bei keiner anderen Bergtour so hoch eingeschätzt und damit war für mich der Umkehrzeitpunkt gekommen." Seine Frau stieg weiter Richtung Gipfel.

Mehrere AlpinistInnen am Weg zum Gipfel

Neben Kaltenbrunner sind noch zwei Amerikaner, vier Polen, ein Russe und ein Schwede zum Gipfel in 8.611 Metern Höhe unterwegs. Freitag gegen 1.00 Uhr will Kaltenbrunner mit ihrem Aufstieg beginnen. Auch "Sky-Runner" Christian Stangl ist derzeit am Weg zum Gipfel.