Mehrere serbische Medien- und Journalistenverbände haben heute, Donnerstag, an die Behörden in Belgrad appelliert, die Tätigkeit von Extremistengruppen zu untersagen. Vor einiger Zeit hatte das serbische Parlament ein Gesetz zum Kundgebungsverbot neonazistischer und faschistischer Organisationen erlassen. Die Staatsanwaltschaft leitete im Vorjahr eine Initiative zum Verbot solcher Organisationen ein.

Der Appell der Medienvertreter erfolgte als unmittelbare Reaktion auf einen Angriff auf den Belgrader Kolumnisten Teofil Pancic. In einem städtischen Bus wurde er von zwei Angehörigen einer Extremistengruppe krankenhausreif geprügelt. Inzwischen wurden die beiden Täter verhaftet.

Derartigen Angriffen und Übergriffen durch Extremistengruppen seien vor allem kleinere Religionsgemeinschaften, Angehörige von Minderheiten-Volksgruppen, Homosexuelle, Mitarbeiter nichtstaatlicher Organisationen sowie auch einzelne Politiker und Intellektuelle ausgesetzt, berichtete der Sender B-92. Brankica Stankovic, Redakteurin des Senders, hat beispielsweise ständigen Polizeischutz seit Ende des Vorjahres, als sie Morddrohungen von Schlachtenbummlergruppen erhielt. (APA)