Die griechische Tochter der Deutschen Telekom, OTE, die sich vor einigen Jahren mit der Telekom Austria fusionierten wollte, bekommt den Sparkurs des hoch verschuldeten Landes an allen Ecken und Enden zu spüren. Der größte Telekommunikationskonzern in Südosteuropa geriet wegen neuer Steuern der Regierung und sinkender Ausgaben seiner Kunden in der Rezession kräftig in die roten Zahlen. Der Verlust erreichte im zweiten Quartal 61 Mio. Euro nach einem Überschuss von 6,4 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie OTE am Donnerstag mitteilte.

Abschlag

Das Unternehmen rutschte damit viel stärker ab als erwartet und büßte an der Börse weiter an Wert ein. Die Aktie notierte in einem freundlichen Markt in Athen mit einem Abschlag von 1,5 Prozent. Experten hatten mit einem Quartalsverlust von 6,5 Mio. Euro gerechnet. OTE hat in den vergangenen zwölf Monaten bereits 37 Prozent seines Marktwerts verloren, der Athener Leitindex gab im selben Zeitraum 19 Prozent nach.

OTE machte auch für den Rest des Jahres keine Hoffnungen: Da Griechenland mit den Folgen seiner Schuldenkrise zu kämpfen habe, sei keine Verbesserung zu erwarten, teilte das Unternehmen mit, an dem die Deutsche Telekom 30 Prozent hält.

Im abgelaufenen Quartal schlug unter anderem eine Rückstellung von 96 Mio. Euro für eine einmalige Steuer zu Buche, die die klamme Regierung rentablen Unternehmen auferlegt hat, um Haushaltslöcher zu stopfen. Allerdings ging auch der Umsatz um 8,3 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro zurück. Die Griechen sparen in der schärfsten Rezession ihres Landes seit fast 40 Jahren auch beim Telefonieren.(APA)