Salzburg  - Für die Salzburger Grünen ist der Musikpreis Salzburg "völlig überdotiert". Landessprecher Cyriak Schwaighofer sagte im APA-Gespräch: "Insgesamt 80.000 Euro als Dankeschön an längst renommierte Komponisten, das ist nichts als echte Großmannssucht der SPÖ und kulturpolitische Geldverschwendung." Der Musikpreis müsse vorrangig zur Förderung junger Talente dienen, argumentierte Schwaighofer, der den Musikpreis schon seit der Gründung im Mozartjahr 2006 als überzogen und kulturpolitisch falsch kritisierte.

Es gebe weltweit keinen vergleichbar hoch dotierten Preis eines kleinen Landes, so der Grünenchef. Schon bei den beiden bisherigen Auszeichnungen an Salvatore Sciarrino und Klaus Huber seien die Preise an bereits höchst renommierte Künstler, die meist schon eine Vielzahl von Ehrungen für ihr Werk erhalten hatten, vergeben worden. Dies sei der falsche Weg zur Förderung zeitgenössischer Musik in Salzburg.

Im Träger des Salzburger Musikpreises 2011, Friedrich Cerha, sehen sich die Grünen jetzt bestätigt. Friedrich Cerha bemerkte bei der Bekanntgabe des Preises, gestern, Mittwoch: "Vor 50 Jahren war ich jung, neugierig und mit den Verhältnissen nicht einverstanden. Damals ist mir in Österreich Feindseligkeit und eisige Ablehnung entgegengebracht worden. Jetzt bin ich anerkannt und bereits mit unzähligen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Daher kommt der Musikpreis Salzburg zum falschen Zeitpunkt, an dem man ihn nicht mehr braucht." Cerha fügte aber auch hinzu, dass er sich freue und der Preis ihm Genugtuung verschaffe.

Der für Kultur zuständige LHStv. David Brenner sagte, die 80.000 Euro für den Musikpreis würden das Kulturbudget nicht belasten. Das Geld stamme aus Sondermitteln der Regierung und gehe daher nicht zulasten anderer Kultureinrichtungen. (APA)