19 Transvestiten im Sudan ausgepeitscht
"Verstoß gegen die öffentliche Moral"

Nairobi/Khartum - Im Sudan wurden 19 Männer öffentlich ausgepeitscht, weil sie Frauenkleider und Make-up getragen haben. Ein Gericht hatte ihnen "Verstoß gegen die öffentliche Moral" vorgeworfen, wie die Zeitung "Sudan Tribune" am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe berichtete. Nach sudanesischen Medienberichten sollen die Männer im vergangenen Monat an einer Hochzeitsfeier eines homosexuellen Paares teilgenommen und dort getanzt haben. Die Feier in einem Vorort von Khartum wurde von der Polizei gestürmt und die Männer festgenommen.

Verfolgung und gesellschaftliche Ächtung

Wer im Sudan offen homosexuell ist, muss mit Verfolgung und gesellschaftlicher Ächtung rechnen. Das gilt nicht nur für den islamischen Norden. Salva Kiir, der Präsident des teilautonomen Südsudan, hatte erst vor kurzem erklärt, Homosexualität solle im Südsudan unter Strafe gestellt werden, falls die Bevölkerung im kommenden Jänner in einem Referendum für einen eigenen Staat stimmt.

Im vergangenen Jahr war in Khartum eine Gruppe junger Frauen ausgepeitscht worden, weil sie Hosen getragen hatten. Auch dies war nach Ansicht der Religionspolizei ein Verstoß gegen Anstand und Sitte. (APA)