Die Chefredakteure der führenden serbischen Medien haben am Donnerstag die Regierung und das Parlament zu Gesprächen über die Lage der Presse aufgerufen. Dabei solle über die in den Beziehungen zwischen den Medien und der Regierung entstandenen Probleme gesprochen werden, heißt es in dem in Belgrad veröffentlichten Aufruf. Die Journalisten wollen auch über die während des inzwischen aufgehobenen Ausnahmezustands verabschiedeten, bei Medienvertretern umstrittenen Mediengesetze sprechen.

Die Chefredakteure verlangen auch die Klärung von Anschuldigungen gegen Redaktionen und Journalisten, denen von Regierungsvertretern während des Ausnahmezustands Verbindungen zur organisierten Kriminalität und sogar zu den Mördern des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic zur Last gelegt worden sind. Unmittelbar nach dem Attentat vom 12. März wurden zwei Belgrader Zeitungen verboten. Einige Journalisten befinden sich in Untersuchungshaft. (APA/dpa)