Saitama - Forscher des japanischen RIKEN-Instituts haben die Substanz Pyrroloquinolin-Quinon (PQQ) als Vitamin anerkannt. Es handelt sich um ein Mitglied der Vitamin-B-Familie, und spielt für die Fruchtbarkeit von Mäusen eine wesentliche Rolle. Bei Menschen soll die Substanz eine ähnliche Funktion haben, erklärt der Forschungsleiter Takafumi Kato. Ursprünglich wurde die Substanz 1979 entdeckt.

Laut den japanischen Forschern ist PQQ an wichtigen Abbaureaktionen beteiligt. Wurde Mäusen PQQ in der Nahrung entzogen, äußerte sich dies durch schwerwiegende Schäden. Die Tiere konnten sich kaum fortpflanzen, sie wuchsen langsamer und hatten ein gerautes Fell, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Nature. Noch sind weitere Forschungen nötig, um herauszufinden, was hinter dem Verlust der Fruchtbarkeit steckt.

Nach Angaben des Institutes ist PQQ das erste neue Vitamin seit 1948. Vitamine sind per Definition Substanzen, die in kleiner Menge benötigt, aber vom Körper selbst nicht in ausreichender Menge produziert werden. Sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Die beste PQQ-Quelle bislang soll das japanische Gericht "Natto" sein. Dabei handelt es sich um gegorenen Bohnen, die beim Essen eine schleimige Konsistenz annehmen. Weitere reichhaltige PQQ-Nahrungsquellen sind Kiwi, Papaja, grüner Paprika, Petersilie und Grüner Tee. PQQ ist in herkömmlichen Multivitamin-Tabletten nicht enthalten. (pte)