Belgrad/Den Haag - Die Anklage des UNO-Kriegsverbrechertribunals hat am heutigen Donnerstag eine weitere Verlängerung der Frist für die Präsentation von Beweisen im Prozess beantragt, der gegen den einstigen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic seit Februar des Vorjahres in Den Haag läuft. Milosevic ist mehrerer Kriegsverbrechen im Kosovo und Kroatien sowie des Völkermordes in Bosnien angeklagt. Vorige Woche hatte der Tribunalssenat der Anklage bereits 54 zusätzliche Arbeitstage für die Vorführung von Beweisen gewährt, die sich auf die Anklagen für Kroatien und Bosnien beziehen.

Prozess bisher wegen Gesundheitsproblemen öfters unterbrochen

Nach Ansicht der Anklage werden für die Vorführung von Beweisen allerdings weitere 117 Prozesstage notwendig sein. Vom Tribunalssenat ist auch beantragt worden, keine abschließende Frist für die Beendigung der Beweisführung festzusetzen.

Ursprünglich war geplant, dass die Anklage bis Mitte Mai ihre Beweise für alle drei Anklagen gegen Milosevic vorführen wird. Der Prozess gegen Milosevic mußte wegen Gesundheitsproblemen des Angeklagten bisher bereits sieben Mal unterbrochen werden. Auf den Rat von Ärtzen hin sind jede zweite Woche auch längere Erholungspausen zwischen den Verhandlungstagen eingebaut worden.(APA)