Wien - Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (V) erwartet, "dass die Protestmaßnahmen der Gewerkschaft auf ein Minimum beschränkt werden". "Streik ist keine Lösung, weil er Arbeitsplätze und Betriebe beeinträchtigt", so Leitl am Donnerstag in einer Aussendung. Dass Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) das Angebot der Sozialpartner, einen Entwurf zur Pensionsreform auszuarbeiten, ausgeschlagen hat, bedauert Leitl.

Damit trete nun "eine für Österreich in jeder Hinsicht ungünstige Entwicklung" ein. "Ich erwarte daher von der Regierung, dass sie zum sozialen Frieden beiträgt und damit ihrer Verantwortung für unser Land gerecht wird", so Leitl. Er betonte, dass Schüssel die Berücksichtigung der von den Sozialpartnern aufgezeigten Kritikpunkte zugesagt habe. Dies betreffe insbesondere Probleme bei Übergangsfristen und bei der Berücksichtigung der "Familienersatzzeiten".

Schärfer reagierte der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes, Karlheinz Kopf, auf den Streikbeschluss: "Das ist ein Beschluss zum Schaden des Arbeits- und Wirtschaftsstandortes Österreich", erklärte Kopf in einer Aussendung. Im ÖGB hätten sich damit die "Scharfmacher" durchgesetzt: "Gegen die geplante Pensionsreform aufzutreten ist die eine Sache. Dies aber zum Anlass zu nehmen, den Betrieben bewusst Schaden zuzufügen, ist in höchstem Maße verantwortungslos und auch ein Schlag ins Gesicht der Sozialpartnerschaft." (APA)