Berlin - Das Londoner "Harry-Potter-Verlagshaus" Bloomsbury übernimmt zusammen mit dem Verleger Arnulf Conradi den Berlin Verlag. Als Verlagsgründer werde Conradi den Berlin Verlag weiter leiten, teilte das bisher zur Random House Gruppe gehörende Haus in Berlin mit. Gleichzeitig wird Conradi Anteilseigner des britischen Literaturverlags. Beide Häuser haben bereits mehrere Autoren gemeinsam auf ihren Titellisten, darunter Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer und die kanadische Autorin Margaret Atwood.

Conradi sprach von einem "idealen Partner" und einer glücklichen Verbindung. Nigel Newton, der Bloomsbury 1986 gründete und den Verlag leitet, bestätigte mit den Worten, er komme zu "alten Freunden" mit Geschmack und Know-how. Bloomsbury werde sich weiter international positionieren und sehe in Deutschland einen "äußerst attraktiven Markt". Die Reaktion auf Seiten der Autoren war laut Berlin Verlag "durchweg positiv". Nadine Gordimer, Margaret Atwood und Richard Ford, Peter Esterhazy und Peter Nádas, Zeruya Shalev, Elke Schmitter, Susanne Riedel, Ingo Schulze und Tilman Spengler beispielsweise hätten sich mit Zufriedenheit und Zustimmung zu der neuen Verbindung geäußert.

Elisabeth Ruge, die den Verlag gemeinsam mit Conradi vor neun Jahren gründete, wird neben der Betreuung der bisherigen Autoren ein Kinderbuchprogramm ins Leben rufen. "Wir haben die Möglichkeit, eine neue Stimme in den Chor der Kinderbuchverleger Deutschlands zu bringen", sagte Ruge. Bloomsbury, das als Verlagsheimat von "Harry Potter" auch in Deutschland bekannt sei, biete ein erfolgreiches Programm. Sie werde aber auch neue Autoren und Illustratoren in Deutschland suchen. (APA/dpa)