MAK

Wien - In Cellophan eingeschweißte Körperteile, Lebensmittel oder Puppen kann man derzeit im neuen MAK Design Space des Museums für Angewandte Kunst in der "Verkaufs"-Ausstellung "Supermarkt" (bis 18. Mai) betrachten, oder auch käuflich erwerben. Die Schweizer Gruppe Mickry3 gestaltete ein "Einkaufsparadies für die seltsamsten Konsumgelüste".

Öffentliche Auseinandersetzung

"Die Lust am Kaufen ist die zuletzt verbleibende Form einer öffentlichen Auseinandersetzung", so MAK-Direktor Peter Noever. "Das Flair einer Stadt wird ja heutzutage gemessen an den Besonderheiten der Einkaufsmöglichkeiten". Und auch ein Museum könne sich dieser Entwicklung nicht verweigern. "Man denke an den Museumsshop, der ist zur Notwendigkeit geworden. Gerade bei Politikern besteht ja der Wunsch, Kunstausstellungen zu einem Supermarkt zu stilisieren", holt Noever weiter aus.

Sieben fiktive Abteilungen

Und so passe die "Verkaufs"-Ausstellung "Supermarkt" von den Schweizerinnen Mickry3, alias Christina Pfander, Dominique Vigne und Nina von Meiss, sehr gut in die Räume der ehemaligen Buchhandlung, die damit als neuer "MAK Design Space" eingeweiht wurde. Das Trio gestaltete in jahrelanger Handarbeit Objekte für sieben fiktive Abteilungen: Disco Food, Magic Meat, Playline, Orient-Shop, Organ Shop, Susi Shop und Kiosk. Für die Schau im MAK ("Supermarkt" gab es schon im Zürcher Kunstraum Walcheturm zu sehen) fügte Mickry3 noch eine "MAK-Abteilung" dazu, mit Versionen von Margarethe Schütte- Lihotzkys Frankfurter Küche, oder dem Teeservice von Josef Hoffmann.

Sämtliche Objekte, wie Plastikbrüste, künstliche Lungenflügel, "Power-Dicks" (Plastikobjekte in Form männlicher Geschlechtsorgane) oder Papier-Puppen wurden in Cellophan eingeschweißt, mit Euro-Preis versehen und auf Gestelle geschlichtet wie in einem Supermarkt. Zusätzlich gibt es einen "Bestellkatalog", in dem alle "Waren" abgebildet sind. Während der Schau sind alle Gegenstände auch zu kaufen.(APA)