Wien - Am österreichischen Arbeitsmarkt fehlen tausende Pflegekräfte. Allein bei der BAG (Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt, der Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe angehören) gibt es gut 1000 freie Stellen. Neben Qualifikation mangelt es auch an Motivation. Um die Branche attraktiver zu machen, präsentierte die BAG am Mittwoch ein Maßnahmenpaket.

Ein zentrales Anliegen ist dabei die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Gefordert werden mehr Mitgestaltung durch die Pfleger, regelmäßige Supervision und eine höhere Entlohnung. "Die Differenz zwischen der Leistung und der Bezahlung bleibt" , sagte der Geschäftsführer der Volkshilfe, Erich Fenninger. Doch es liegt nicht nur am Geld. Durch Kompetenzausweitung und bessere Karrieremöglichkeiten sollen weitere Anreize geschaffen werden.

Weiters werden eine österreichweite Registrierung von Pflegekräften, bessere Bedingungen für Wiedereinsteiger und eine Reform der Ausbildung gefordert. In dem weiblich dominierten Pflegebereich fehlen neben Männern vor allem diplomierte Mitarbeiter.

Um den Arbeitskräftemangel zu beheben, sei auch eine Imageverbesserung notwendig. Informationsarbeit, in erster Linie an Schulen, soll potenziell Interessierten einen Einblick in die Ausbildung gewähren. Nach Ansicht des stv. Generalsekretärs des Roten Kreuzes, Werner Kerschbaum, sollte die Imageaufwertung und attraktivere Gestaltung des Pflegeberufs "Hand in Hand mit einer Ausbildungsreform das Kompetenz- und Aufgabenspektrum der Angehörigen von Pflegeberufen deutlich erweitert werden" . (pej, and, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 5.8.2010)