Graz - Der Einzug in den steirischen Landtag bei der Wahl am 26. September ist das erklärte Ziel des steirischen BZÖ, wie dessen Chef, der Grazer Gemeinderat und Nationalratsabgeordnete Gerald Grosz, erklärte. Mögliche Wähler des BZÖ seien jene, die sich etwas Neues wünschen: "Was Rot und Schwarz in den vergangenen Jahren produziert haben, passt auf keine Kuhhaut. Das hat jede Menge Nichtwähler geschaffen." Der steirische BZÖ-Chef ist überzeugt, dass seine Partei ein Potenzial von fünf bis neun Prozent hat. Und: "Die Zeit der kommunizierenden Gefäße mit den Freiheitlichen ist vorbei".

Auch Abstimmung über Grosz selbst

Den Weg seiner Partei in der Anfangsphase bezeichnete Grosz als "schwierigen und steinigen Prozess". Man war zwar nach der Abspaltung von der FPÖ mit drei Mandataren im Landtag vertreten, mit den Freiheitlichen zusammen flog man aber 2005 aus dem Landtag. Den Urnengang am 26. September sehe er auch als eine Abstimmung über sich selbst: "Demokratie ist das Bewerben um den Auftrag des Wählers. Wenn die Menschen diesen nicht vergeben, habe ich da nichts mehr verloren".

Mögliche Koalitionsansagen will Grosz nicht treffen, aber mit einer neuen Generation von Politikern die "Ära Franz Voves/Hermann Schützenhöfer" beenden.

Eigenes Programm der kleinen Landespartei

Auf Themen des Wahlkampfes befragt, verwies der orange steirische Spitzenmann auf die 148 Punkte des steirischen BZÖ-Konvents vom November 2009. Zum Umsetzungskatalog gehörten etwa die Öffnung von Landestankstellen, die Abschaffung des Proporzes, die Reduktion der Landesregierung von neun auf fünf Mitglieder und die Halbierung der Zahl der Landtagsmandatare von 56 auf 28 oder die ersatzlose Streichung der Landes- und Bezirksschulräte. Weiters will Grosz eine vorgezogene Neuverhandlung des Finanzausgleichs: "Der Verteilungsschlüssel stammt aus Zeiten vor der Wirtschaftskrise". Auch das Sicherheitsthema sei wichtig, etwa bei der Anhebung des Personalstandes der Exekutive.

Die Berichterstattung über mögliche Geheim-Konten des verstorbenen Kärntner LH Jörg Haider bezeichnete Grosz als "verleumderisch" und "Schweinejournalismus". (APA)