Rangun - Ehemalige Anhänger der burmesischen Oppositionsführerin Aung Sang Suu Kyi haben am Sonntag den Hauptsitz ihrer neugegründeten Partei eingeweiht. Die Feier in der Hauptstadt Rangun wurde von Polizisten in Zivil überwacht. Die Partei Nationale Demokratische Kraft (NDF), deren Gründung von Suu Kyi kritisiert wurde, will in diesem Jahr bei der ersten Wahl in Burma (Myanmar) seit 1990 antreten. Zunächst muss die NDF allerdings Spenden für die Registrierung der Kandidaten aufbringen, wie Parteichef Than Nyein erklärte.

Parteien in Burma müssen umgerechnet etwa 250 Euro für ihre Anmeldung zur Wahl und weitere rund 400 Euro für jeden Kandidaten zahlen - mehr als ein burmesischer Lehrer in einem halben Jahr verdient. "Wir werden auf dem Weg zu den Wahlen viele Hürden nehmen müssen", räumte Than Nyein ein.

Der 73-Jährige gehörte früher der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi an. Die NLD hat sich aus Protest gegen die ihrer Meinung nach unfairen und undemokratischen Wahlgesetze nicht für die Abstimmung registrieren lassen und wurde von der Militärregierung aufgelöst. Die vergangene Parlamentswahl im Jahr 1990 hatte die NLD gewonnen, die in Rangun regierende Militärjunta verweigerte jedoch die Machtübergabe.

Die neugegründete NDF ist eine von 39 neuen und fünf etablierten Parteien, die an den Wahlen teilnehmen. Das Datum der Abstimmung steht noch nicht fest. (APA/apn)