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Amanda ist wieder da - Im Hintergrund warten schon die Journalisten auf ein Interview

Foto: APA/MARKUS LEODOLTER

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Flucht aus der enge des Terrariums - die Boa Constrictor kam aber nur bis in die Küchenkredenz

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Graz - Für den 52-jährigen Grazer, dessen Boa Constrictor am Sonntag verschwunden und am Donnerstag in der Küche gefunden worden war, ist das "Kapitel Amanda" beendet. Am Freitag stellte sich daher die Frage nach einem neuen zu Hause für die drei Meter lange und 20 Kilogramm schwere Würgeschlange. Experten übten Kritik an den Haltungsbestimmungen für Wildtiere und der Suchaktion.

Infrage kommen laut Sachverständiger Werner Stangl, der das Reptil gefunden hatte, diverse Zoos und Tierparks - das Salzburger Haus der Natur wäre eine Option. Dort hieß es am Freitag, dass es eine Anfrage beim Leiter des Reptilienzoos gegeben habe.

Unterdessen wurde die Kritik der Schlangenexperten wegen des zu kleinen Terrariums, in dem "Amanda" zehn Jahre lang leben musste, und dem Einsatz der Polizei lauter: Richard Weixler von SOS-Regenwald meinte, dass das Tier in einem achtmal größeren Terrarium gehalten werden müsste. Er forderte eine Meldepflicht von Verkäufern in Zoohandlungen sowie eine Kommission in jedem Bundesland, die prüft, ob die Halter auch über ihre Tiere Bescheid wissen. Ein Kompetenz-Nachweis, vor allem bei Schlangen, gehört seiner Meinung nach eingeführt.

Auch der Sucheinsatz sei laut Weixler "inkompetent" gewesen: Der von der Polizei beigezogene Sachverständige Stangl habe nicht einmal in für die Schlange naheliegenden Verstecken gesucht. Außerdem hätte ein wirklicher Experte sofort erkannt, dass das gefütterte Tier nicht durch die gekippte Balkontür entkommen habe können, so der Schlangenexperte. Er führte weiters an, dass Bisse von Hunden "weitaus gefährlicher als Bisse einer Boa" seien und dass eine Suche mit Wärmebildkameras nicht sinnvoll sei, da Schlangen wechselwarme Tiere sind, die ihre Temperatur der Umgebung anpassen. (APA)