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2012 könnten die Teilchenbeschleuniger am CERN für zwölf bis 15 Monaten ruhen. Dadurch kämen Wartungsarbeiten "am effizientesten" voran, hieß es aus dem Forschungsinstitut.

Foto: AP/Martial Trezzini

Genf - Den Teilchenbeschleunigern am Genfer Kernforschungs- Zentrum CERN droht wieder ein längerer Leerlauf. Neben dem weltweit größten Beschleunigerring "Large Hadron Collider" (LHC), der kurz nach seiner Eröffnung im September 2008 nach einer Panne rund ein Jahr stillgestanden hatte, dürften 2012 auch alle anderen Anlagen eine Zwangspause von zwölf bis 15 Monaten einlegen. Das Institut bestätigte entsprechende Medienberichte.

Über eine mögliche Auszeit sei allerdings bereits im März beraten worden, betonte das Forschungszentrum. "Es gibt keine Änderung in unseren Plänen", sagte eine Sprecherin.

Vorübergehende Abschaltung

CERN-Manager Stephen Myers hatte am Montag bei einer Konferenz für Hochenergie-Physik in Paris eine vorübergehende Abschaltung aller Beschleuniger erwogen. Dies sei zwar nur eine von mehreren Alternativen, die noch "nicht explizit" geplant sei. Bei einem parallelen Aussetzen der Experimente kämen Wartungsarbeiten jedoch vermutlich "am effizientesten" voran, hieß es aus dem Institut: "Der Vorschlag wird deshalb (...) in den wissenschaftlichen Gremien und im Rat des CERN bei der nächsten Sitzung im September diskutiert."

Wegen technischer Probleme war der LHC nach seiner Eröffnung vor knapp zwei Jahren bis zum November 2009 außer Betrieb. Seit vorigem Herbst rasen wieder Protonen durch seine Beschleunigerröhre. Die Forscher lassen Teilchen kollidieren, um neue Einblicke in die Entstehung des Universums zu erhalten. Dadurch hoffen Physiker, bislang nur theoretisch beschriebene Partikel nachweisen zu können. (red/APA)