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Hugo Chávez im Präsidentenpalast bei einem Empfang der venezolanischen Sportler, die bei den Zentralamerikanischen Spielen antreten. Im Hintergrund ein Porträt des südamerikanischen Freiheitskämpfers Bolívar

Foto: AP/Fernando Llano

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Bilder des venezolanischen Fernsehens zeigen weißgekleidete Wissenschaftler am Sarg des Nationalhelden.

Foto: Reuters/Government TV

Caracas - Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat den Sarg des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers Simón Bolívar öffnen lassen. Chávez präsentierte die Überreste Bolívars am Freitag im Fernsehen und erklärte, er weine beim Anblick des "ruhmvollen Skeletts", das Inspiration für seine Bolivarische Revolution sei. Der Staatschef will den Verdacht prüfen, dass Bolívar vor rund zwei Jahrhunderten möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer fiel.

Das venezolanische Fernsehen zeigte Bilder, wie weiß gekleidete Spezialisten zur venezolanischen Nationalhymne den Sarg öffneten. "Viva Bolívar", sagte Chávez. "Es ist kein Skelett. Es ist der große Bolívar, der zurückgekehrt ist." Die Überreste seien gut erhalten.

Chávez vermutet Mord an Bolívar

Historiker sind zwar gemeinhin zu dem Schluss gekommen, dass Bolivar 1830 an Tuberkulose gestorben ist. Chávez vermutet aber, dass er ermordet wurde. Dabei räumte er selbst ein, dass dies vermutlich nie bewiesen werden kann. Zunächst sollen Wissenschaftler DNA-Tests vornehmen.

Chávez verehrt Bolívar und hat ihm zu Ehren Venezuela in die Bolivarische Republik Venezuela umbenannt. Er will nach eigener Aussage ein sozialistisches System basierenden auf Bolívars Idealen schaffen. "Das ruhmvolle Skelett muss Bolívar sein, weil seine Flamme zu fühlen ist. Mein Gott", schrieb Chávez via Twitter. "Bolívar lebt. Wir sind seine Flamme." Der Präsident hat angekündigt, die Überreste in einem goldenen Sarg in einem neu zu bauenden Pantheon bestatten zu lassen.

Die Opposition bezeichnete die Öffnung des Sargs als lächerliche Show. Sie forderte den Präsidenten auf, sich stattdessen auf Probleme wie Kriminalität, Inflation und Korruption zu konzentrieren. (APA/apn)