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Mitchell, Hilfsgüter.

Foto: REUTERS/Rafael Ben Ari/Pool

Einen Monat nach dem Einsatz der israelischen Marine gegen einen Schiffskonvoi mit Hilfslieferungen für den Gaza-Streifen erreichten die ersten Güter nun über den Landweg ihr Ziel. Am Mittwoch kam die erste Lieferung - 82 Rollstühle - an, berichtet die New York Times am Donnerstag.

Auf dem Weg nach Gaza befänden sich derzeit noch weitere einhundert Rollstühle, außerdem Krankenhausbetten, Krücken, Medikamente, Operationsbesteck, Baumaterial, Nahrungsmittel und Kleidung, zitiert die New York Times Mahmoud Daher, einen Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO).

Die Lieferungen waren bisher in Israel gelagert gewesen, während die Hamas, das israelische Militär und internationale Hilfsorganisationen über das weitere Vorgehen gestritten hatten. Israel bestand darauf, nur Material zu schicken, das die Hamas nicht zu Waffen weiterverarbeiten kann. Die Hamas wiederum beharrte auf ihrem Standpunkt, entweder alles oder gar nichts in den Gazastreifen liefern zu lassen.

UNO liefert Hilfsgüter aus

128 Lastautos sind nun auf dem Weg nach Gaza, nachdem die UNO sich dazu bereit erklärte, die Güter auszuliefern. Beifall gab es vonseiten des US-Nahostbeauftragten George Mitchell: "Wir sind erfreut über die Schritte, die es hier gegeben hat."

Laut WHO-Mitarbeiter Daher hätte sich Israel geweigert, aufladbare Batterien und Ladegeräte zu den Rollstühlen mitzuliefern, da befürchtet wurde, dass diese zu Waffen umgebaut werden könnten. Letztendlich hätte sich die WHO allerdings durchgesetzt. Daher beklagte außerdem, dass die Spenden nicht zu Genüge mit den tatsächlichen Bedürfnissen abgestimmt seien: So hätte man beispielsweise zwar eine große Menge Tamiflu und Nahrungsergänzungsmittel. "Aber was wir wirklich brauchen sind Medikamente zur Krebs-Behandlung sowie gegen Bluterkrankung und zystische Fibrose (Stoffwechselstörung, Anm.)", so Daher gegenüber der NYT. (red, derStandard.at, 1.7.2010)