Wegen der möglichen Verbreitung von Militärgeheimnissen ist Online-Dating für die Soldaten der chinesischen Volksbefreiungsarmee künftig tabu. Laut einer Mitte Juni erlassenen Vorschrift dürfen die 2,3 Millionen Soldaten außerdem keine Blogs führen und auch keine Internetcafes mehr besuchen. Einige Soldaten hätten während des Online-Chats zum Beispiel den Standort ihrer Truppen verraten, erklärte Militärexperte Ni Lexiong. Mit dem Verbot werde daher eine Sicherheitslücke geschlossen.

Ledig

In China sind soziale Netzwerke und Instant-Messaging-Dienste sehr beliebt. Junge Büroangestellte chatten über das Internet während der Arbeit mit ihren Freunden. Die Neuregelung dürfte deshalb gerade bei ledigen Soldaten, die in abgelegenen Regionen Chinas stationiert sind, für wenig Begeisterung sorgen. Schon in der Vergangenheit hatten junge Rekruten aus zumeist armen Familien Schwierigkeiten bei der Partnersuche. Im Blog eines Soldaten, der seit dem Inkrafttreten der Verfügung nicht mehr weitergeführt wurde, findet sich ein Gedicht mit dem Titel: "Wir sind immer noch Singles".

Die chinesische Militärführung will dem Problem begegnen und nun selbst die Rolle des Ehestifters übernehmen. So sollen nach einem Bericht auf einer offiziellen Militärwebsite Treffen zwischen Truppen und Frauenverbänden arrangiert werden. (APA/apn)