Maastricht - Ein Bluttest während der Schwangerschaft könnte künftig die invasiveren Tests für die Diagnostizierung des Down-Syndrom ersetzen. Frauen mit einem hohen Risiko werde derzeit ein Amniocentesis-Test angeboten, der jedoch zu einer Fehlgeburt führen kann. Das Team um Suzanna Frints vom Academisch ziekenhuis Maastricht hat bei einer Konferenz der European Society of Human Reproduction and Embryology berichtet, dass die Entwicklung eines Bluttests für die Mutter vor dem Durchbruch steht.

Experten wie Stephen Robson, ein Sprecher des Royal College of Obstetricians and Gynaecologists, erklärten, dass dieser Ansatz viel versprechend sei. Für eine endgültige Bewertung ist es jedoch noch zu früh.

Der Test basiert auf einer Reihe von "Fühlern", die sich an spezifischen Punkten des Chromosoms anbinden. Das gleiche Verfahren wird bereits eingesetzt, um Probleme bei der DNA von Föten festzustellen. Dabei werden Proben des Fruchtwassers untersucht. Der Vorteil eines Bluttests besteht darin, dass er nicht invasiv, einfach und ohne Risiko für den Fötus ist. Derzeit liegt die Genauigkeit des Tests noch bei rund 80 Prozent.

Text zwischen 6. und 8. Schwangerschaftswoche

Es ist den Wissenschaftlern bereits gelungen, das Y-Chromosom des Fötus im Blut der Mutter zu identifizieren. Damit ist bewiesen, dass das neue Verfahren funktioniert. Der Test kann in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche eingesetzt werden.

Derzeit setzen die Forscher das gleiche Prinzip ein, um "Fühler" zu entwickeln, die das zusätzliche Chromosom beim Down-Syndrom entdecken können. Es wird an Frauen mit einem hohen Risiko einer schwierigen Schwangerschaft getestet, die bereits in entsprechenden Programmen eingebunden sind. Sollte der neue Test genau sein, könnte er in wenigen Jahren bereits allgemein eingesetzt werden. Frints geht davon aus, dass der Test nicht mehr als 25 Pfund kosten sollte. (pte)