So etwas wie betretenes Schweigen - oder Atemholen - gab es am Dienstag in der steirischen SPÖ nach den Turbulenzen der vergangenen Tage. Nach dem Hinauswurf des Paradelinken Landtagspräsident Kurt Flecker bei der Listenerstellung für die Landtagswahl und dessen offenen Attacken gegen Landesparteichef Franz Voves verharrte alles in Deckung. Voves selbst wollte die Causa Flecker nicht mehr kommentieren - 100 Prozent im Vorstand für die Landesliste ohne Flecker sprächen eine deutliche Sprache, verlautete er knapp.

Die offizielle Parteiaussendung zur Wahlkreiskonferenz in Graz und Graz-Umgebung vom Montagabend, wo Flecker unterkommen hätte müssen, um eine Chance auf der Landesliste zu haben, titelte "Geschlossen in Richtung Landtagswahl". Die Angelegenheit rund um Fleckers Durchfaller wurde nicht einmal erwähnt.

Hoffnung auf eine Ende der Streitereien

Jene SPÖ-Politiker aus den Bezirken, die sich etwa in einer ORF-Befragung Wortspenden entlocken ließen, übten Kritik an Flecker und seiner Performance. Eingeräumt wurde allerdings, dass das Bild nach außen momentan nicht gerade gut sei und die Vorgänge im Hinblick auf den 26. September alles andere als nützlich seien. Fast unisono verlieh man der Hoffnung Ausdruck, die Streitereien mögen nun vorbei sein und Ruhe in die Partei einkehren. Nicht aus blieb der Appell um Einigkeit.

Der vorläufige Schlussstrich unter dem Gerangel um die möglichen Mandate wird am kommenden Samstag beim Landesparteirat gezogen, wenn die vom Vorstand vorgeschlagene Landesliste abgesegnet wird. Landesvorsitzender Franz Voves wird diese Gelegenheit wohl noch zu Klarstellungen und Geschlossenheitsaufrufen nutzen. (APA)