Paris - Ohne Raf Simons würde die Männermode heute anders aussehen: Seit 15 Jahren nimmt der Belgier die Mode auseinander - um sie neu zusammenzusetzen. In dieser Saison feierte Simons mit einer Kollektion Jubiläum, die vieles aus der eigenen Vergangenheit aufgreift und dabei zu neuen Ergebnissen kommt. Ausgangspunkt ist eine Silhouette aus ärmellosen, langen Tops zu Trompetenhosen. Das war in der Männermode Anfang der 90er aktuell. 

Die Streetwear-Silhouette kriegt unter Simons strenger Hand aber einen formelleren Touch: Von Neonfarben umrahmte Zipper zieren Vorder- und (!) Rückseite der Oberteile, kurze Hosen sehen aus wie Tennisröckchen. Dazu kombiniert Simons Latex-Tunikas und mit Slogans bedruckte T-Shirts. Als letztes Outfit zeigte der Designer einen schwarzen Anzug. Seht her, scheint er damit sagen zu wollen, welchen Weg ich zurückgelegt habe. Die Mode ist ihm dabei gerne gefolgt. (hil; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.06.2010)