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Die Kästen sauber gehalten: Portugal-Keeper Eduardo (li) und Brasiliens Torhüter Julio Cesar.

Foto: REUTERS/Christian Charisius

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Dicke Chance für Portugal durch Raul Meireles.

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Ri Jun Il (li) bekam es mit Didier Drogba zu tun.

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Die Elfenbeinküste feierte einen ungefährdeten Erfolg, das Achtelfinale war jedoch außer Reichweite.

Foto: AP/ Hassan Ammar

Durban - Rekordweltmeister Brasilien und Portugal sind am Freitag wie erwartet ins Achtelfinale der Fußball-WM in Südafrika eingezogen. Den Brasilianern reichte ein torloses Remis gegen die ehemalige Kolonialmacht in Durban zum Gruppensieg, den Portugiesen war damit ebenfalls gedient - sie sicherten sich den zweiten Aufstiegsplatz in Pool G. Gegner des Duos in der ersten K.o.-Runde sind die beiden Aufsteiger aus Gruppe H.

Die Hoffnungen der Elfenbeinküste auf ein kleines WM-Wunder haben sich hingegen nicht erfüllt. Die Afrikaner gewannen zwar zum Abschluss der Gruppe G in Nelspruit gegen Nordkorea 3:0 (2:0), aufgrund des 0:0 von Portugal gegen Brasilien hätte jedoch auch ein höherer Kantersieg nicht mehr zum Aufstieg gereicht. Die Treffer der Elfenbeinküste, die vor dem Turnier im erweiterten Kreis der Titelfavoriten gehandelt worden war, erzielten Yaya Toure (14.), Ndri Romaric (20.) und Salomon Kalou (82.).

Brasilien 45 Minuten tonangebend

Hatten die Brasilianer auch ohne ihren gesperrten Spielmacher Kaka vor der Pause noch klar den Ton angegeben, boten beide Teams den 62.000 Zuschauern im Moses Mabhida Stadion nach Seitenwechsel nur noch sehr wenig. Dass sich die Brasilianer und ihr europäisches Pendant nicht wehgetan hatten, kann aber nicht behauptet werden. Gleich sieben Gelbe Karten musste Referee Benito Archundia verteilen - allesamt in den ersten 45 Minuten.

Brasiliens Teamchef Dunga hatte im Duell um den Gruppensieg überraschend auf Robinho verzichtet. Anstelle des Dribblers stürmte Villarreals Nilmar auf der linken Seite. Im Zentrum ersetzte der deutlich weniger filigrane Julio Baptista Regisseur Kaka, rechts half Außenverteidiger Dani Alves auf einer für ihn ungewohnt offensiven Position anstelle des angeschlagenen Elano aus. Die Portugiesen setzten auf Solospitze Cristiano Ronaldo, waren aber vor der Pause hauptsächlich in die Defensive gedrängt.

Nilmar an die Stange

Dani Alves hatte einen ersten Warnschuss abgegeben (6.). Die größte Chance fand aber der quirlige Nilmar vor, dessen Schuss vom Fünfereck Portugal-Keeper Eduardo gerade noch an die Stange lenkte (30.). Ein Kopfball von Sturmtank Luis Fabiano, der gegen die Elfenbeinküste (3:1) zweimal getroffen hatte, ging knapp neben das Tor (39.). Die Portugiesen waren nur vereinzelt zu Kontern gekommen. Ein Volley von Tiago verfehlte nach einer der wenigen brauchbaren Kombinationen deutlich das Tor (18.).

Nach Seitenwechsel trauten sich die Portugiesen etwas mehr. Einen Konterversuch von Ronaldo vermochte Lucio gerade noch abzublocken (48.), wenig später servierte Brasiliens Abwehrchef den Portugiesen aber eine Großchance. Raul Meireles vergab nach einem missglückten Tackling von Lucio alleine vor Keeper Julio Cesar, weil er den rechten anstelle des linken Fußes verwendet hatte (60.).

Mit reduzierter Härte flachte die Partie nach der Pause auch spielerisch ab - vor allem von brasilianischer Seite. Lediglich ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Ramires zwang Eduardo in der Nachspielzeit noch zu einer Glanzparade (91.).

Portugal gegen Brasilien weiter ungeschlagen

Die Portugiesen blieben damit auch im zweiten WM-Duell mit ihrem "großen Bruder" ungeschlagen. 1966 in England hatte Portugal den Rekordweltmeister mit einem 3:1-Sieg aus dem Turnier befördert. In Südafrika bleiben beide Teams im Bewerb.

Nordkorea ohne Punkt

Nordkorea muss ohne Punkt und mit einem Torverhältnis von 1:12 die Reise in die hermetisch von der Außenwelt abgeriegelte Heimat antreten. Mit Ghana steht nur eine Mannschaft des Austragungs-Kontinents Afrika im Achtelfinale. Gastgeber Südafrika, Nigeria, Algerien, Kamerun und die Elfenbeinküste sind hingegen bereits in der Gruppenphase auf der Strecke geblieben.

Die Ausgangslage war klar: Für Nordkorea ging es nur noch um Wiedergutmachung fürs 0:7-Debakel gegen Portugal und einen ehrenhaften Abschied von der WM, die Elfenbeinküste war hingegen auf einen brasilianischen Erfolg und einen eigenen Kantersieg angewiesen. Dementsprechend zogen die Afrikaner vom ersten Moment an ein erdrückendes Powerplay auf. Nach der ersten Chance nach 52 Sekunden durch Abdelkader Keita und einem wegen Abseits nicht gegeben Tores von Didier Drogba (11.) stellte Yaya Toure mit einem präzisen Flachschuss ins rechte Eck auf 1:0 (14.).

Überlegene Ivorer

Romaric traf die Stange (17.), Drogba die Latte, den Abpraller setzte Romaric per Kopf zum 2:0 ins Tor des in der Anfangsphase nicht zu beneidenden Goalies Ri Myong-guk (20.). An der Überlegenheit der Ivorer änderte sich nichts, ein weiteres Tor gelang jedoch bis zum Pausenpfiff nicht mehr, Gervinho sorgte mit einem Stangenschuss für den dritten Aluminiumtreffer (38.).

Trotz der Führung entschwand das angepeilte Aufstiegswunder der Elfenbeinküste in immer weitere Ferne. Denn einerseits hielt Portugal das 0:0 gegen Brasilien, und andererseits wurde eine Kantersieg in der bei einem Brasilien-Sieg notwendigen Höhe von 7:0 oder 8:0 von Minute zu Minute unwahrscheinlicher. Die stabiler werdenden Nordkoreaner kamen durch Jong Tae-se sogar zum ersten Schuss aufs Tor der "Elefanten" (53.), deren Chancen nach der Pause eher rar blieben. Im Finish stellte der eingewechselte Kalou den 3:0-Endstand her (82.), trotz des zu diesem Zeitpunkt quasi feststehenden Scheiterns feierten die Ivorer ihren Treffer mit einem letzten WM-Tänzchen. (APA/red)

  • Portugal - Brasilien 0:0
    Durban, Moses Mabhida Stadion, 62.000 Zuschauer, SR Benito Archundia (Mexiko).

Portugal: Eduardo - Ricardo Costa, Ricardo Carvalho, Bruno Alves, Coentrao - Danny, Tiago, Pepe (64. Pedro Mendes), Raul Meireles (84. Miguel Veloso), Duda (54. Simao) - C. Ronaldo

Brasilien: Julio Cesar - Maicon, Lucio, Juan, Michel Bastos - Gilberto Silva, Felipe Melo (44. Josue) - Dani Alves, Julio Baptista (82. Ramires), Nilmar - Luis Fabiano (85. Grafite)

Gelbe Karten: Duda, Tiago, Pepe, Coentrao bzw. Luis Fabiano, Juan, Felipe Melo

  • Nordkorea - Elfenbeinküste 0:3 (0:2)
    Nelspruit, Mbombela Stadion, 30.000, SR Undiano/Spanien.

Torfolge:

0:1 (14.) Y. Toure
0:2 (20.) Romaric
0:3 (82.) Kalou

Nordkorea: Ri Myong-guk - Cha Jong-hyok, Pak Chol-jin, Ri Jun-il, Ri Kwang-chon, Ji Yun-nam - An Yong-hak, Pak Nam-chol, Mun In-guk (67. Choe Kum-chol) - Hong Yong-jo - Jong Tae-se

Elfenbeinküste: Barry - Boka, K. Toure, Zokora, Eboue - Romaric (79. Doumbia), Y. Toure, Tiote - Gervinho (64. Dindane), Drogba, Keita (64. Kalou)