Wien - Weniger Bürokratie und mehr Autonomie braucht die österreichische Schulverwaltung: Darüber waren sich die Teilnehmer der Bildungsenquete des SPÖ-Klubs im Parlament einig.

Ein Hauptproblem sieht Rechnungshofpräsident Josef Moser in den Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung: Die Generalkompetenz liegt derzeit grundsätzlich beim Bund, die Länder sind dann aber beim Vollzug zuständig. Nicht nur das: Für Landes- und Bundeslehrer gibt es unterschiedliche Ausbildungen und unterschiedliche Lehrverpflichtungen.

Was also notwendig ist, ist "eine einheitliche Gesetzgebung und -vollziehung" , stimmte Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) mit der Forderung des Rechnungshofchefs überein. Einig waren sich die beiden auch darin, "dass Ausgabenverantwortung und Aufgabenverantwortung in eine Hand gehören" , wie Schmied betonte.

OECD-Experte Bernard Hugonnier wünschte sich mehr Autonomie für Österreichs Schulen - etwa in Hinblick auf die Auswahl des Personals. Dem stimmte Claudia Schmied zu: Sie trat für "mehr Verantwortung für den Schulstandort" und für ein "Aufgabenprofil" für Schulleiter ein. (gcm/DER STANDARD, 26.6.2010)