Das BZÖ verleiht eine Haider-Goldmedaille - wegen "Verdiensten um die politische Erneuerung". So wird eines wahrhaft Großen gedacht.

Was wäre konkret unter "politische Erneuerung" durch Jörg Haider einzuordnen? "Nachhaltige Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas durch NS-Nostalgie und Schüren von Fremdenhass"? Oder: "Mitwirkung am Herunterwirtschaften der Kärnten-Hypo bis zur Konkursreife"? In Tateinheit mit "Abpressen einer politischen Kontribution von fünf Millionen vom Käufer dieser Landesbank" ? Und mit "Beauftragung eines Gutachtens zur Hypo von sechs Seiten Banalitäten für sechs Millionen durch einen wohlvernetzten Steuerberater"? 2009 hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ein Verfahren wegen dieses Gutachtens eingestellt: Das Honorar sei "als angemessen zu qualifizieren".

Inzwischen musste leider die Bank und implizit Kärnten ein bisserl vor dem Bankrott gerettet werden. Oder noch eine "politische Erneuerung": 1999 bekam der Haider-Vertraute Meischberger 2,5 Millionen Schilling unversteuert dafür, dass er sich verzupft. Dieser Meischberger will jetzt für die zehn Mille, die er als "Vermittler" in der Buwog-Privatisierung abgezockt hat, auch keine Steuer zahlen, weil Spezi Karl-Heinz da ein Gesetz hingebogen hat.

Bei ein paar Flüchtlingen spielt dieser Staat den scharfen Hund. Bei der ganzen Grasser/Haider-Blase gibt er den gutmütigen Deppen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, Printausgabe, 25.6.2010)