Die auffälligste Neuerung von GNOME 3.0 wird die Integration der neuen User Experience auf Basis der GNOME Shell sein, zudem nutzt man hinter den Kulissen den Generationswechsel aber auch für massive Aufräumarbeiten.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Während das GNOME-Projekt offiziell die Veröffentlichung eines weiteren Bugfix-Updates für die aktuelle stabile Reihe des Desktops verkündet - GNOME 2.30.2 - konzentriert man sich hinter den Kulissen auf einen wesentlich aufwändigeren Kraftakt: Die für kommende Woche anstehende, nächste Testversion von GNOME 3.0 soll die erste sein, die den Wechsel von GTK+2 auf GTK+3 vollzieht.

Anpassungen

Da die neue Generation des grafischen Toolkits neben so manch neuer Funktionalität auch eine ganzen Haufen alter Technologien in Pension schickt, müssen alle Programme entsprechend angepasst werden. Da dieser Wechsel nicht überraschend kommt, hat man diese Arbeiten allerdings bereits in den letzten Monaten praktisch vollständig vorgenommen. Mit GNOME 2.31.4 wird sich jetzt freilich zeigen, wie gründlich man dabei vorgegangen ist, beziehungsweise wo noch bislang nicht bedachte Probleme auftreten.

Parallel

So ist etwa eine zusätzlich Komplexität, dass alle Theme-Engines und GTK-Plugins angepasst werden müssen, damit sie auf einem System sowohl in GTK+-2 als auch in GTK+-3-Versionen vorhanden sein können, dies um den Distributionen den Wechsel zwischen den verschiedenen Generationen leichter zu machen. Denn auch wenn die Komponenten des GNOME-Desktop schon bald ausschließlich mit GTK+-3 laufen sollten, ist nicht davon auszugehen, dass sämtliche GTK+/GNOME-basierten Anwendungen im Linux-Universum diesen Wechsel ebenfalls bis Herbst fertig vollzogen haben - eine Parallelinstallation beider Generationen des Toolkits also nötig.

GNOME

Doch auch jenseits von GTK+ widmet man sich zahlreichen Aufräumarbeiten, so verabschiedet man sich für GNOME 3.0 von einer Reihe von als veraltet angesehenen Bibliotheken wie der libgnome oder dem Komponentenmodell Bonobo. Während ein Großteil dieser Umbauten bereits abgeschlossen ist, wird vor allem die Umstellung vom bisherigen Konfigurationssystem GConf auf das neue, schlankere DConf einen Schwerpunkt der kommenden Monate darstellen. (apo, derStandard.at, 24.06.10)