Melkof - Sport als Asthmatiker? Besser nicht, denken viele Betroffene, denn wer unter Asthma leidet, vermeidet Situationen, die zu Luftnot führen könnten. Experten aber raten Asthmatikern sogar, regelmäßig Sport zu treiben. Dabei gilt es allerdings einiges beachten. 

Insgesamt treiben nur 17 Prozent der Asthmatiker Sport. Alle anderen machen lieber einen großen Bogen um jede Extra-Aktivität. Verständlich, fällt ihnen das Atmen ohnehin schon schwer genug. "Tatsächlich ist es auch so, dass der Körper bei sportlicher Betätigung Wasser und Wärme produziert und damit die Atemwege zusätzlich belastet", weiß Arne Menzdorf von Deutschlands größtem Allergiker-Netzwerk. Wer aber Sport treibe, stärke seine Atemmuskulatur. "Sauerstoff kann besser aufgenommen und verwertet werden. Die Lungenreserven lassen sich bald effektiver nutzen und man wird leistungsfähiger", so Menzdorf weiter.

Regelmäßiger Sport reduziert Asthma-Anfälle

Der Treppenaufstieg in den dritten Stock wird für einen Sport treibenden Asthmatiker kaum ein Problem sein. "Bei untrainierten Asthmatikern droht ein Belastungsasthma schon bei geringen Anstrengungen im Alltag", so Thomas Ruprecht von der Techniker Krankenkasse. Jeder Betroffene könne die Reizschwelle, bei der ein Anfall ausgelöst wird, mit Sport deutlich nach oben schieben, verspricht der Experte. 

Besonders geeignet sind Sportarten, für die man einen 'langen Atem braucht' - zum Beispiel Laufen, Schwimmen, Wandern, Tanzen oder Radfahren. Patienten mit geringem Asthma können sich auch für Ballsportarten wie Volleyball oder Badminton entscheiden. Für Asthmatiker, die zusätzlich unter einer Pollenallergie leiden, ist Sport im Freien allerdings nicht immer ratsam.
„Grundsätzlich auf Sport verzichten sollte aber niemand", meint Arne Menzdorf und Ruprecht bestätigt: "Auch Patienten mit schwerem Asthma können sich sportlich betätigen." Schon ein kleiner Spaziergang täglich verbessere die Leistungsfähigkeit. (red)