Das Droid X, Motorolas neuestes Android-Smartphone glänzt mit einem 4,3-Zoll großen Touchscreen.

Foto: Motorola

Die Kamera mit dem Dual-LED-Flash ist auf der Rückseite gut erkennbar, auch weist das Gehäuse an dieser Stelle eine leichte Ausbuchtung auf.

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Die Seitenansicht des Droid X.

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Als Motorola, Verizon und Google ausgewählte JournalistInnen für Mittwoch zur Präsentation eines neuen Android-Smartphones luden, war den meisten bereits wohl klar, was dort gezeigt werden würde. Immerhin geistert das "Droid X" bereits seit einigen Wochen durch die einschlägigen Gerüchteküchen, von Bildern bis zu Spezifikationen war das Gerät also schon vorab recht gut durchleuchtet worden. Nun haben es die betreffenden Unternehmen aber offiziell gemacht und verraten dabei dann doch noch das eine oder andere überraschende Feature, vor allem aber machen sie klar: Das Droid X stellt die mobile Videonutzung ganz in den Mittelpunkt des eigenen Angebots.

Eckdaten

Entsprechend bietet es mit 4,3 Zoll einen im Vergleich zu geläufigen Smartphones reichlich großen Screen, der von seinen Ausmaßen her an das HTC Evo erinnert. Die Auflösung beträgt dabei 854x480 Pixel, als herausragendes Merkmal des TFT-LCDs streicht der Hersteller die äußerst große maximale Helligkeit der Darstellung dar. Die integrierte Kamera liefert Aufnahmen mit bis zu 8 Megapixel, für dunkle Umgebungen hilft ein Dual-LED-Flash. Ein interessantes Detail: Die Kamera hat laut Hersteller einen mechanischen Verschluss, was die Verschlussverzögerung verkürzen und so auch zu schärferen Aufnahmen führen soll. Zudem lässt sich der Fokus einer Aufnahme über den Touchscreen - auf Wunsch - gezielt festlegen.

Videos

Videoaufnahmen lassen sich mit 720p tätigen, dabei hat sich Motorola vor allem im Bereich Tonqualität einige Gedanken gemacht: So stehen unterschiedliche "Szenen" in der zugehörigen Software zur Auswahl, je nachdem ob man die Stimmung in einem Raum festhalten oder ein Interview mit einer einzelnen Person führen will. Möglich wird dies dadurch, dass im Droid X nicht weniger als drei Mikrofone verbaut sind, die zusätzlich auch zur Entfernung von Störgeräuschen beim Telefonieren genutzt werden. Video ist aber nicht nur bei der Ein- sondern auch bei der Ausgabe ein Schwerpunkt des Droid X: Über einen HDMI-Anschluss können Filme und Bilder direkt an einen Fernseher ausgegeben werden. Zudem intergriert Motorola - für den US-Markt - eine Reihe von Anwendungen, die das Streamen von Videos auf das Gerät ermöglichen, hier arbeitet man unter anderem mit Blockbuster zusammen. Zur Weitergabe an entsprechend zertifizierte Geräte unterstützt das Droid X außerdem DLNA.

Power

Für die nötige Power sorgt die mit 1 GHz getaktete ARM-CPU von Texas Instruments, die zwar die gleiche Taktfrequenz wie die beim Evo und vielen anderen aktuellen Android-Smartphones zum Einsatz kommende Snapdragon-CPU besitzt, in ersten Benchmarks zum Teil aber erheblich bessere Werte liefert. Aufgrund des 45 nm-Produktionsprozesses soll sie zudem weniger Strom verbrauchen als etwa das erste Droid von Motorola. Apropos Stromverbrauch: Die Akkukapazität des Droid X liegt von Haus aus bei 1540 mAh, im Sommer will der Hersteller noch einen Ersatz-Akku mit 1930 mAh ins Angebot aufnehmen, damit wäre man in dieser Hinsicht den meisten anderen Android-Smartphones deutlich überlegen. Angesichts des großen - und damit stromfressenden - Screens ein wohl dringend nötiger Schritt.

Vermischtes

Der Arbeitsspeicher wird mit 512 MByte angegeben, der interne Speicherplatz liegt bei stolzen 8 GByte, über Mikro-SD-Karten kann dieser maximal um weitere 32 GByte erweitert werden (16 GByte werden hier bereits mitgeliefert). GPS, WLAN und Bluetooth gehören natürlich ebenfalls zur Standardausstattung, die Abmessungen liegen bei 65,5 x 127,5 x 9,9 mm, das Gewicht beträgt 155 Gramm.

Android

In Fragen Software setzt man auf Android 2.1 mit einer neuen Version des eigenen User-Interfaces "Motoblur", das im Vergleich zu früheren Versionen wesentlich unaufdringlicher gestaltet wurde, die Unterschiede zum Default-Android hat man merklich reduziert. Ein Update auf das aktuelle Android 2.2 soll so schnell wie möglich nachgeliefert werden, Motorola spricht hier allerdings recht vage von "Spätsommer". Erst dann wird auch das bereits versprochene Flash 10.1 auf dem Droid X lauffähig sein.

Software

Eine weitere Besonderheit in der Softwareausstattung ist die Mitlieferung von Skype, eine Front-Kamera, wie sie für Videotelefonie nützlich ist, sucht man beim Droid X allerdings vergeblich. Ebenfalls mit dabei ist die alternative Tastatursoftware Swype, die mittels Fingerbewegungen über die Tastatur die gewünschten Eingaben erkennt und so eine wesentlich flottere Benutzung ermöglichen soll, als herkömmliche Touchscreen-Tastaturen. Das Teilen der Internetverbindung mit anderen Geräten ist beim Droid X ebenfalls möglich, ein Feature das sich Verizon allerdings mit 20 US-Dollar pro Monat extra teuer erkaufen lässt. Abzuwarten bleibt, wie andere Netzanbieter hier verfahren werden.

Verfügbarkeit

Das Droid X ist ab dem 15. Juli beim US-Provider Verizon mit Vertrag ab 200 US-Dollar zu haben. Wann und ob es auch nach Europa kommt, steht derzeit noch nicht fest. (apo, derStandard.at, 24.06.10)