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Das Wohlgefühl, das der vorübergehende Wegfall

... von Arbeitsverpflichtungen auslöst, wird durch den anderweitigen Entzug von vertrauter Routine sofort empfindlich gestört: Gesunde werden krank, Sesshafte verreisen.

Und weil an Feiertagen auch sonst nichts sein darf wie gewöhnlich, wird das TV-Programm gleich merklich schlechter. "Ben Hur" über die Vorabendsoap gebrettert,

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Hansi-Hinterseer-Herz-Schmerz

... auf dem Sonntags-Tatort-Sendeplatz. "Stepmom" war schon auf der großen Leinwand unerträglich reaktionär.

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Auch den "Gladiator" kennen wir bereits.

An Tagen, an denen also von morgens bis spätnachts ein mittelprächtiger Spielfilm den anderen ablöst, wird deutlich wie sonst nie: Fernsehen geht mit Kino schlecht zusammen. Selbst der Medienverbund hat seine Grenzen.

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Die Mehrfach-Wiederholung von "Matrix",

die sich über Tage zog, musste von nahenden Fortsetzungen künden. Nochmal ansehen kann nicht schaden - dachten wir. Die darauf folgende, geschäftsschädigende Nebenwirkung war von niemand eingeplant. Auf Kleinformat geschrumpft, verpuffen auch die kühnsten Spezialeffektentwürfe.

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Der Spaß vergeht und weicht der Frage:

Wie haben wir bloß so viel Langeweile, so viel kryptisches Geseiere, schwarzes Leder und grünes Geflimmer seinerzeit im Kino ausgehalten? Das Fernsehen ist und bleibt die Heimstatt von Serien, Talkshows und TV-Movies. Darum freuen wir uns heute trotz allem über neue Folgen von "Berlin, Berlin". Man muss die Tage feiern, wie sie fallen. (irr/DER STANDARD; Printausgabe, 22.4.2003)

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