Bild nicht mehr verfügbar.

Goldinvestoren fühlen sich derzweit vermutlich wohl wie der (Gold-)Fisch im Wasser.

Foto: APA

Wien - 2009 war ein aufregendes und lukratives Jahr für Goldinvestoren, heißt es im Goldspezial-Report der Erste Bank. Die 1.000-Dollar-Marke konnte nachhaltig überschritten werden. Auf Jahressicht legte Gold in US-Dollar um 24 Prozent und auf Eurobasis um 20,5 Prozent zu. 2010 und darüber hinaus dürfte aber noch interessanter für Goldinvestoren werden, so Autor Ronald Peter Stöferle. Das langfristige Ziel sieht Stöferle weiter bei 2.300 US-Dollar je Unze bis zum Jahr 2013. Derzeit werden für eine Unze Gold knapp 1.240 Dollar bezahlt, auf Jahressicht prognostiziert der Erste-Experte 1.600 Dollar. Auch auf Zehn-Jahres-Sicht glänzte das Edelmetall: Gold sei in den letzten zehn Jahren die beste Veranlagungsklasse gewesen. In Dollar gemessen konnte Gold seit 2001 jährlich im Schnitt 16,5 Prozent zulegen, auf Euro-Basis waren es 13,5 Prozent. Auch heuer halte der positive Trend an. Das Plus beläuft sich auf 10,5 Prozent (in US-Dollar) bzw. 28,5 Prozent (in Euro).

Keine Blase trotz Rekordstände

Eine Goldpreis-Blase sieht Stöferle dezidiert nicht. Trotz der jüngsten Rekordstände bewertet er den aktuellen Goldpreis als günstig. Das zeige auch ein Vergleich der Staatsverschuldung mit den Goldbeständen. Würde man die US-Staatsverschuldung mit zehn Prozent Gold decken, müsste der Goldpreis auf 4.500 Dollar steigen. Der Vergleich mit vorangegangenen Trendphasen lasse darauf schließen, dass der letzte steile Preisanstieg noch bevorstehe. Der Anstieg von 31,5 Prozent in den letzten sechs Monaten zeige allerdings, dass der letzte, parabolische Anstieg, langsam kommen könnte, so Stöferle. Zwischenzeitliche Korrekturen von fünf bis zehn Prozent seien in Bullenmärkten normal, die 1.000-Dollar-Marke sollte allerdings nicht mehr unterschritten werden.

Nicht zu spät für einen Einstieg

Auch dass es für einen Einstieg bereits zu spät sei wird verneint. Dass Gold schon seit Jahrtausenden Geld sei, dürfte nun im Zuge der weltweiten Vertrauenskrise wiederentdeckt werden. Einmal mehr habe sich Gold als sicherer Hafen bewährt. „Gold ist das Geld, für das sich der freie Markt im Laufe der letzten Jahrtausende entschieden hat. Gold war schon immer ein Seismograph für den Gesundheitszustand des Finanzsystems, des Geldwesens und der Inflation." Stöferle ist aus mehreren Gründen von einem anhaltenden Boom des Edelmetalls überzeugt. So nennt er etwa die wieder einsetzende Remonetarisierung. Ausgelöst durch das gesunkene Vertrauen in Papierwährungen werde Gold wieder verstärkt als wertbeständiger Geldersatz gesehen. "Gold erhält auf lange Frist die Kaufkraft", so Stöferle. (red)