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Mit Videoanalysen versucht man bei Mozilla die Wahrnehmung des Firefox-Startprozesses zu optimieren.

Foto: Archiv

In der Softwareentwicklung gibt es einen Punkt, bei dem sich eigentlich alle immer recht rasch einig sind: Je schneller desto besser. Ein Programm, das weniger lang braucht, um seine Aufgaben zu erledigen, erfreut die NutzerInnen und wird entsprechend häufiger genutzt. Doch was als Parole so simpel klingt, stellt sich in der Realität meist als Aufgabe mit hoher Komplexität dar. Denn zwischen gemessener und wahrgenommener Geschwindigkeit besteht ein bedeutender Unterschied, nicht immer ist das, was im Benchmark siegt, auch das was den NutzerInnen am Schnellsten vorkommt.

Analyse

Eine Problematik, der man in den letzten Monaten auch beim Mozilla-Projekt verstärktes Interesse zukommen hat lassen, mit Videoaufnahmen analysiert man Bild-für-Bild wie die einzelnen Vorgänge im Browser ablaufen und wodurch einzelne Tasks langsamer wirken als sie es eigentlich sind. Einen besonderen Schwerpunkt hat man dabei der Startgeschwindigkeit der Software zukommen lassen, wie Mozilla-Interface-Designer John Wayne Hill in einem Blog-Posting verrät. Denn während die gemessene Startzeit von Firefox - ohne Erweiterungen und bei aktuellen Pre-Releases - kaum langsamer als jene von Google Chrome sei, würden die NutzerInnen den Konkurrenzbrowser in dieser Frage meist als erheblich flotter identifizieren.

Reihenfolge

Bei der Analyse zeige sich dann, dass sich Chrome einiger Tricks bediene, die einen flotteren Eindruck entstehen lassen. Während Firefox einzelne Schritte klassisch nacheinander abarbeite - das Zeichnen das Fensters, die Anzeige der Steuerelemente und schlussendlich das Laden der Startseite - wirkt es bei Chrome so als würde alles gleichzeitig passieren, was subjektiv als bessere Performance wahrgenommen wird. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor sei, dass die Default-Startseite von Chrome (google.com) wesentlich "leichter" sei als die Begrüßungsseite von Mozilla nach einer Neuinstallation.

Verbesserung

Aus diesen Erkenntnissen hat man einige Vorschläge erarbeitet, mit denen der Firefox künftig schneller wirken soll. Dazu gehört der gleichzeitige Aufbau von Fenster und den anderen UI-Elementen ebenso wie die Aufnahme einer weniger auffälligen Ladegrafik oder der Vorschlag wiederhergestellte Tabs erst mit Verzögerung zu laden, um den Browser in solchen Fällen schneller nutzbar zu machen. (apo, derStandard.at, 21.06.10)