Heftige Repliken hat die Rede des wiedergewählten Wiener FPÖ-Parteichefs Heinz-Christian Strache am Sonntag von der politischen Konkurrenz provoziert. "Strache hat sich einmal mehr mit seinen primitiven Sprüchen entlarvt", beschied etwa SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter. Eine inhaltliche Replik zu den Anwürfen gegen die Sozialdemokratie erübrige sich, die dreisten Dummheiten und Beleidigungen würden sich von selbst richten: "Straches Machtansprüche in Wien sind nur mehr als peinlich und absurd einzustufen."

"Straches weinerlicher Auftritt unterstreicht seine Nervosität und Panik vor dem 10. Oktober 2010", erinnerte der Wiener SP-Parteisekretär Christian Deutsch an den nahenden Wahltermin. Dem FP-Frontmann sei immer mehr anzumerken, dass ihm sein Loser-Image spürbar zu schaffen mache.

"Strache ist die politische Vuvuzela der Wiener Kommunalpolitik - er ist laut, es kommt immer dasselbe und niemand will es wirklich hören", bemühte ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter einen Vergleich aus dem Umfeld der laufenden Fußball-WM. Politischen Gestaltungswillen zeige man nicht mit Discotouren und Hasstiraden gegen einzelne Bevölkerungsgruppen. So werde immer deutlicher: "Das politische Spektrum Wiens rückt immer mehr auseinander - auf der einen Seite dumpfer, rechter Ausländerhass auf der anderen Seite links-linke rot-grüne Planwirtschaft." Lediglich die ÖVP stehe mit aller Leidenschaft in der Mitte.

"FP-Obmann Strache sitzt auf einem sinkenden Schiff und schlägt deshalb verbal um sich", griff die grüne Klubobfrau Maria Vassilakou zu nautischer Metaphorik. Straches Aussagen wirkten nur mehr peinlich: "Die FPÖ gehört in den Mistkübel der Geschichte, in dem Strache heute noch ständig herumwühlt." (APA)