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Rauchschwaden über der Geheimdienstzentrale in Aden

Foto: Reuters

Sanaa - Bewaffnete Männer haben am Samstag bei einem Angriff auf die Geheimdienst-Zentrale in der jemenitischen Hafenstadt Aden elf Menschen getötet, darunter sieben Sicherheitsbeamte. In umliegenden Gebäuden starben nach Angaben der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Sanaa auch drei Frauen und ein dreijähriger Bub. Vier weitere Beamte erlitten Verletzungen, hieß es. Die Extremisten, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida zugerechnet werden, hatten das Gebäude unter Einsatz von Panzerfäusten, Handgranaten und Schusswaffen gestürmt, berichteten Augenzeugen.

Offenbar handelte es sich um einen Versuch, in der Geheimdienst-Zentrale inhaftierte Gefangene zu befreien. In dem Gebäude der Abteilung für Politische Sicherheit des regionalen Geheimdienstes befindet sich ein Hochsicherheitstrakt, in dem mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen und Anhänger der südjemenitischen Separatisten-Bewegung festgehalten werden.

Al Kaida verdächtigt

Zunächst lagen keine offiziellen Angaben darüber vor, ob bei dem Angriff Gefangene befreit wurden. Beobachter werteten jedenfalls die Aktion der Extremisten als einen Rückschlag für die Terrorbekämpfung der jemenitischen Behörden. Wenige Stunden später trat der Oberste Sicherheitsrat des Landes zusammen. Der Angriff trage die "Erkennungsmerkmale der Al-Kaida", hieß es in einer Erklärung des Gremiums. Die Verantwortlichen für diese "niederträchtige Tat" würden verfolgt und vor Gericht gestellt werden.

Die Regierung in Sanaa hatte zuletzt den militärischen Druck auf die im Jemen aktive regionale Al-Kaida-Organisation verstärkt. Bei dieser untergetaucht sind auch einige der meistgesuchten Terroristen des Nachbarlandes Saudi-Arabien. Nachdem im vergangenen Dezember bekanntgeworden war, dass ein von Passagieren vereitelter Anschlag in einem Flugzeug nach Detroit im Jemen geplant worden war, hatte auch der US-Geheimdienst CIA seine Anstrengungen in dem südarabischen Land verstärkt. (APA/dpa)