Grafik: Standard/Berlitz Consulting

Expatriates sind Schlüsselpersonen beim Gelingen von Auslandsprojekten, beim Aufbau von Unternehmen in fremden Märkten. "Es sollte daher alles getan werden, damit die richtigen Menschen mit den richtigen Erwartungen und vor allem mit dem richtigen Rüstzeug losgeschickt werden" , sagt der Anbieter für Interkulturelle Trainings, Berlitz International Consulting, und hat die Erwartungen und Erlebnisse von aktuell und künftig im Ausland arbeitenden 189 Führungskräften abgefragt.

88 Prozent messen der eigenen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit enorme Bedeutung zu - Landes- und Unternehmenskultur in Kombination mit der Mentalität der neuen Kollegen mache die Anpassung nicht immer einfach. 56 Prozent geben an, dass sie viel zu wenig über das Land wussten, in das sie übersiedelt sind. 44 Prozent haben Probleme beim Verstehen und Verstandenwerden in der fremden Sprache.

Grundsätzlich, hat Berlitz herausgefunden, sind etwa drei Viertel der Expatriates Männer - mehr als die Hälfte zwischen 20 und 35 Jahren. Erfahrene 50+ machen nur sieben Prozent aus. 95 Prozent haben eine Graduierung höher als das Bakkalaureat. Die Arbeitsdauer für das entsendende Unternehmen liegt zwischen zwei und sechs Jahren, die geplante Entsendedauer liegt meistens zwischen zwei und vier Jahren.

41 Prozent der künftigen Expats haben Kinder, allerdings liegt der Prozentsatz bei Männern auf 50, bei Frauen lediglich auf 15. Überwiegend sind die Kinder noch unter dem Schuleintrittsalter. 82 Prozent übersiedeln mit dem Partner - je länger der Aufenthalt geplant ist, desto höher dieser Prozentsatz.

Mobilitätserfahrung

Mehr als ein Drittel der künftigen Expats hat schon im Ausland studiert, bei den 20- bis 30-Jährigen sind es sogar 55 Prozent. 19 Prozent haben bereits Erfahrungen mit dem Leben der Familie im Ausland, bei den befragten Partnern sogar 26 Prozent. Berlitz schließt daraus, dass Auslandserfahrung Lust auf mehr Auslandserfahrung macht. Allerdings, auch bei jenen, die bereits Expat-Erfahrung haben, bleibt die Sprache die größte Herausforderung (siehe Grafik), die Anpassung an die neuen Umstände wird als Top-Challenge gesehen. (kbau, DER STANDARD, Printausgabe, 19./20.6.2010)